Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Aegyplischc 
Architektunw 
einen zweiten, noch reicher mit Säulen und Atlanten 
geschmückten Hof kommt man in den vielsäuligen Raum, 
der ähnlich wie der von Karnala nur nicht in so kolossa- 
len Verhältnissen geordnet ist. Die dahinter gelegenen 
Gemächer sind zerstört. Die grossen Wandbilder dieser 
freilich nur zum kleinen Theil aufrecht gebliebenen Mauern 
enthalten wiederum die Kriegsthaten eines Helden. Dio- 
dor , indem er das Grabmal des Königs Osylnaildyas 
schildert, erzählt namentlich von der Darstellung einer 
Belagerung, welche sich hier ganz genau wiederfinden?) 
Auch die Anordnung des Gebäudes stimmt mit seinen 
Angaben überein, und wir dürfen also nicht zweifeln. 
dass wir das Grabdenklnal, welches Diodor beschreibt, 
vor uns haben. Ueber den Namen dieses Königs, der 
alle Prachtbauten der Welt überbieten wollte, werden 
Wir aber durch diese Ruinen besser belehrt. Es ist Ramses- 
Sesostris, derselbe, dessen Thaten Herodot erzählt, der 
Eroberer, welcher die ägyptischen Waffen weit hinaus 
tmg. Die kolossale sitzende Gestalt im Vorhofe scheint 
sein Bildniss zu sein im). In der Nähe desselben ist ein 
Tempel, dann führt eine Sphinxallee zu einem kleinen 
Gebäude am Fusse des Gebirges. Endlich weiter llÖHl- 
lich bei dem Dorfe Gurnah findet sich noch ein äusserst 
zierlicher, kleiner Palast, in heitern Formen. 
Für alle diese Monumente bildet aber das Gebirge 
mit seinen Grabhöhlen den ernsten Hintergrund. Eine 
kleinere Kette von Fclshügeh-l, die abgesondert vor dem 
grossen Gebirgsstocke liegt, ist auf beiden Seiten zu 
 S. Descr. de PEg. Antiqu. Tom. II. 118. die Verg1ei0llung' des 
Palastes mit der Beschreibung _Dibd0rs und der Erzählung Iicrodots 
von den 'l'haten des Sesostris. 
H) S. Champollion lettres äcrites de PEgypM elf. S. 260. ff.
	        
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