Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Geographische 
Uebersicht. 
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endlich, Was sonst in Oberägypten nicht vorkommt, meh- 
rere zusammenhängende Gemächer von Granit. Zwanzig 
'l'hüren gehen aus diesen königlichen Gemächern in an- 
stossende Gänge, welche sie mit den übrigen Räumen 
verbinden. Wir sehen hier also Wohnzimmer mit man- 
nigfachen Ausgängen, wie sie Bequemlichkeit und Anstand 
forderten. Dieser ganze innere Palast, der jetzt in un- 
geheuren Trümmerhaufen das Bild der Zerstörung dar- 
bietet, war durch eine grosse nach Aussen zu geböschte 
Mauer umschlossen, und bildete so innerhalb der grösscrn 
Einfassungsmauer ein besonderes Ganze. Alle diese Mauern 
sind innerhalb und äusserlich mit den prachtvollsten Sculp- 
turen geschmückt, welche theils religiöse Feierlichkeiten 
theils und öfter kriegerische Vorfälle, Schlachten, Vor- 
führung und Bestrafung von Gefangenen, zuweilen auch 
häusliche Scenen darstellen. Nach der Erzählung eines, 
griechischen Schriftstellers (Diodor I. 46) Waren in Theben 
besonders vier Tempel von bewunderungswürdiger Schön- 
heit und Grösse, und unter ihnen einer, der älteste, von 
13 Stadien im Umfange und einer Höhe von 45 Ellen. 
Wo dieser grosse Tempel auf der Trümmer-statte zu 
suchen, ist ungewiss. Das eben beschriebene Gebäude, 
wenn auch das grösste unter den noch ersichtlichen, 
scheint aber seiner innern Anordnung nach nicht einen 
Tempel, sondern nur ein Wohngebäude des grössten Styls 
einen Königspalast, mit Vorhöfen und Hallen für Schaaren 
von Wachen und Hofleuten darzustellen. Näher und ferner 
auf dieser Seite des Stromes finden sich auch noch andre 
Tempelüberreste, zum Theil von bedeutendem Umfange, 
aber weniger erhalten. Schon Kambyses hatte, nach 
Diodors Erzählung, diese Tempel geplündert, und wie 
viele feindliche Schaaren haben seitdem ihren Durchzug
	        
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