Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Aegyptische 
Architektur. 
den Spaltungen des Weges wechseln, bald Sphinxe, bald 
Löwen mit Widderköpfen, so dass sie schon auf die Gott- 
heit, nach deren Tempel der Zug ging, Beziehung hatten. 
Das Höchste von Pracht und Feierlichkeit ist nun in jenem 
grossen Palaste geleistet. Die grössten aller Sphinxgestal- 
ten (natürlich mit Ausnahme der von Memphis) führen vom 
Strome her zu einem hohen Pylonenthor, durch welches 
man in einen Hof kommt, in dessen Mitte einSäulengang 
nach einem zweiten Pylon hinweist, durch den man aber 
nicht in einen Hof, sondern in einen bedeckten, viel- 
säuligen Raum eintritt, den grössten Vorsaal der Welt 
(318 Fuss breit, 160 Fuss lang, die Decke von 13-1 Säu- 
len getragen]; Notre dame von Paris, bemerken die 
französischen Ingenieurs, könnte auf dieser Fläche stehen. 
Die Säulen der mittlern Reihe sind bei Weitem grösser 
als die übrigen und tragen eine höhere Decke, wodurch 
denn eine Art von Mittelschiff wie in unseren Kirchen 
entsteht, mit Mauerwerk zwischen dem höhern und nie- 
drigern Theile der Decken, in welchem Oeffnungen zur 
Beleuchtung des prachtvollen Raumes angebracht sind. 
Diese grössten Säulen haben '70 Fuss Höhe, 11 Fuss 
Dicke. Der Umfang ihrer Kapitale ist 64 Fuss, so dass 
einhundert Menschen bequem auf ihrer Fläche stehen 
könnten. Sie sind das kolossalste selbst der ägyptischen 
Architektur. Durch ein drittes mächtiges Thor kommt 
1113.11 auf einen schmalen Hof, wo zwei Obelisken vor 
einem vierten Pylonenthore stehen, das nun erst den 
Eingang in die inneren Höfe und Gemächer gewährt. 
Hier ist die höchste Pracht; Säulen, Pfeiler mit Atlanten, 
schlanke Obelisken von ausgezeichneter Hölle m) und 
i) Darunter der höchste Obelisk, den. man in Aegypleil gefunden 
hat 91 Fuss 10 Zoll. Er wird übertrolfen von dem lateranisehen 
Obelisken in Rom (99 Fuss) der aber auch aus 'l'heben her-stammt.
	        
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