Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Aßgyptische 
Architektur. 
Mamelucken. Von der alten Stadt Syene auf dem rech- 
ten Ufer des Stromes sind keine Ueberreste erhalten, 
dagegen sind die Steinbrüche in ihrer Umgegend merk- 
würdig, weil sie den schönen rosenrothen Granit liefern, 
aus welchen die Obelisken, die Monolithentempel und 
zum Theil die Kolossalstatuen der Aegypter bestehen. 
Man findet noch angefangene und unvollendete Arbeiten 
altägyptischer Zeit darin vor, und bewundert daran die kaum 
begreifliehe Kühnheit und Sicherheit des Meissels, mit der 
die ungeheuren Steinbalken der Obelisken, noch ehe ihre 
vierte Seite von dem Felsen abgelöst war, schon an Ort 
und Stelle mit der Hieroglypheninschrift versehen wurden. 
Bei Syene beginnt Oberägypten, dessen Tempel- 
ruinen nicht , wie in Nubien, bloss auf einer Seite des 
Stromes, sondern auf beiden Ufern liegen. Das Thal ist 
mehr oder weniger eng von den Felsen eingeschlossen, 
die es wie gewaltige Wälle gegen die Wüste schützen, 
niemals über zwei Meilen breit. Die bedeutendsten Bauten 
linden sich immer da, wo die Felsen sich mehr zurück 
ziehen und Raum zu Städteanlagen gewähren. Auf dem 
rechten Ufer kommt zunächst Ombos, ein grosser Tempel, 
der zwei Göttern geweiht geweiht sein muss , weil 
er einen Doppeleingang hat, und ein 'l'yphonium, im 
rechten WVinkcl zu jenem gestellt, beide von einer Back- 
steinmauer eingeschlossen. Der Berg Selseleh, welcher 
den Nil in ein enges Bette zusammenpresst, hat Sand- 
Steinbrüche, deren ungeheure Excavationen die Massen 
des Materials errathen lassen, welche hier Jahrtausende 
hindurch zu den Gebäuden des untern Landes entnommen 
worden sind. Der Block einer Sphinx ist am Ufer zurück 
geblieben. Viele der Höhlen , aus welchen die Steine 
fortgeführt, sind zu Grabstätten benutzt, mit Malereien
	        
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