Geographische
Uebersicht.
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Giraffe, Strauss, Aifenarten, dann Hunde und Stiere,
Schmuck, Waffen und Stoffe. Die Führer dieser Thiere
sind nach ihrer Nationalität-in Tracht und Gesichtszügen
verschieden. Also auch hier, wie schon in Ipsambul und
wie weiterhin in den Monumenten von Theben, eine un-
bestreitbare Urkunde ägyptischen Siegesrulunes.
Unterhalb Kalabsche kommen wir noch an das Thal
von Kardasse, Wo weitverbreitete Trümmer von einer
alten Stadt zeugen. gWichtiger sind die benachbarten
Steinbrüche, wo noch manche unvollendete Arbeit zurück
geblieben ist , und uns die eigenthümliche Weise der
alten Aegypter, grosse Steinmassen unverletzt vom Fel-
sen abzulösen, anschaulich wird. Bemerkenswerth sind
auch die Inschriften, in Welchen die Reisenden und die,
Welche hier arbeiten liessen, den Göttern ihre Ehrfurcht
dar-brachten. Diese meistens griechischen WVeiheformeln
laufen bis in die Zeit des römischen Kaisers Philippus,
bis zum Jahre 248 nach Christi Geburt und zeigen
wie dauernd und verbreitet das Ansehen der ägyptischen
Götter in der römischen Welt war. Von hier kommt
man noch zu dem Tempel von Debut, der Weniger be-
deutend ist, und hat dann die Gränze Aegyptens und die
Gegenden erreicht, welche uns schon durch die französi-
sche Expedition bekannt geworden Waren. Die Gebirge
Nubiens sind Sandstein, in dieser Gränzgegend aber ist
ein Granitlager dazwischen geschoben, durch welches
der Nil mit Gewalt durchbreehend die Katarakten von
Syene bildet. Am Eingange dieser Katarakten begegnet
uns die liebliche Insel Philae. Das grüne fruchtbare
Eiland, umgeben von schwarzen Granitfelsen und dem
i) S. über diese griechischen Hpogxvvrfyara Niebuhfs
ruug der Nubischen Inschriften bei Galüs Nub. Alterth.
Erklä-