Geographische
Uebersicht.
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Auf dem rechten Ufer, Welches jetzt viel bevölkerter
und fruchtbarer ist, findet sich nur das , sogleich näher
zu erwähnende Monument von Derri, wenige Meilen un-
terhalb Ipsambul. Wie diese Erscheinung zu erklären,
muss dahin gestellt. bleiben; Burkhardts Vermuthung; dass
jene Alten die Tempel ihrer Götter dahin gebaut hätten,
wo sie des Schutzes derselben gegen den feindlichen
Typhon , den drohenden Wüstensand, am Meisten bedurft
hätten, ist ziemlich zweifelhaft, und Gau bemerkt dage-
gen, dass die Grundmauern dieser Tempel auf schwarzer
Erde stehen, also die Gegend damals bewohnt und keine
"Wüste war.
Auch das Monument von Derri ist kein freistehen-
des Gebäude, sondern eine Felsengrotte, welche aber
nicht mit einer zusammenhängenden Faeade, sondern mit
einer olfnen Halle von drei Reihen, theils viereckigen-
Pfeiler theils Kolossalstatueil, beginnt, auf welche dann
ein Vorsaal, ein innerstes Heiligthum und zwei Kammern
folgen. Die Arbeit dieser Felsengrotten ist im Ganzen
sehr roh, doch sind die Wände auch hier , wie in allen
Monumenten, deren wir zu erwähnen haben, mit farbigen
Seulpturen bedeckt.
Einige Meilen unterhalb Derri beginnt nun auf dem
linken Ufer eine Kette von alten Monumenten, jedes in
geringer Entfernung von dem andern, so dass diese jetzt
unfruehtbare Sandwüste einst sehr bewohnt gewesen sein
muss. Es folgen folgende Ruinenstätten. Amadon, ein
frei stehender Bau, in kleinern Verhältnissen, später zur
christlichen Kirche unlgewandelt, jetzt verlassen. Essabou,
das Löwenthal, so genannt, Weil eine Reihe von Sphinxen vor
den grossen Tempelpforten erhalten ist, dahinter der Vorhof
mit Kolossen und ein vielsäuliger Raum. Die Ruine von