Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Geschichtliche 
Uebersicht. 
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die Bliithe Aegyptens fort, wiewohl nicht ohne eine 
Unterbrechung, von der wir zwar mu- dunkele Nachricht 
haben, welche indessen unsere Aufmerksamkeit beson- 
ders auch in kunstgeschichtlicher Beziehung in Anspruch 
nimmt. Eine Reihe von Königen nämlich, die nicht mehr 
in Theben, sondem in Memphis residirten, werden als 
Feinde der Götter, als Tyrannen und Unterdrücker des 
Landes geschildert. Sie sollen zugleich die Erbauer der 
Pyramiden bei Memphis gewesen sein, jener in alten 
und neuen Zeiten berühmten Gebäude, die früher fast 
allein von allen ägyptischen Bauwerken bekannt waren, 
die sich aber, wie wir jetzt wissen, von allen übrigen 
höchst Wesentlich unterscheiden und die Vermuthung er- 
wecken, dass sie einem ganz andern Volke angehören. 
Wir werden weiter unten diese Vermuthung prüfen, die 
wichtiger für die bauliche als für die politische Geschichte 
erscheint, weil jedenfalls die Abkömmlinge dieser feind- 
lichen Könige sich später mit dem Volke versöhnteil und 
vermischten. Einige Jahrhunderte später bemächtigte sich 
ein Aethiopiseher Priester, der Sabakon genannt wird, 
der Herrschaft , welches Ereigniss ohne Zweifel eine 
Verletzung bisheriger Einrichtungen, inneren Zwiespalt, 
namentlich Missvergnügen der Kriegercaste und endlich 
einen Aufstand und die Auflösung der bisherigen Einheit 
zur Folge hatten. Zwölf Könige sollen nun in einer 
Bundesverfassung das Land beherrscht, und ein gross- 
artiges Monument, das berühmte Labyrinth, als das Hei- 
ligthum oder Denkmal ihrer Einigkeit errichtet haben.  
Allein diese währte nicht lange , die Zwölfherrschaft 
wurde gestürzt, einer der Zwölfe, Psammetichus, warf 
sich mit Hülfe fremder Soldtruppen zum alleinigen Herrn 
auf. Seine Regierung, gegen die Mitte des siebenten
	        
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