Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Geschichtliche 
Uebersicht. 
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Wie sich dann die Verhältnisse Aegyptens nach der 
Colonisation von jenem priesterlichen Meroe aus gestaltet 
haben, darüber besitzen Wir freilich nur fragmentarische 
Nachrichten, die indessen, besonders in Verbindung mit 
den lehrreichen historischen Darstellungen in den Monu- 
menten einen Ueberblick der Geschichte des Landes in 
ihren Hauptzügen gestattet. Aegypten bestand keines- 
Weges immer als ein ungetheiltes Reich, aber in wesent- 
lich kritischen Momenten trat die nationelle Einheit 
hervor, und gewöhnlich hatte eine bestimmte Stadt, als 
der Hauptsitz der Cultur und der Macht, den Vorrang. 
Zuerst kam diese Eigenschaft Theben zu, das schon 
Homer kennt und preisst, und dessen gewaltige Trümmer 
unter allen kolossalen Ueberresten des ältern Aegyptens 
die erstaunlichsten sind. Später blühete Memphis, an 
der Gränze des engern Thales, und erst zuletzt, unter 
der Herrschaft der griechischen Könige, Alexandrien, an 
der Meeresküste, so dass also auch hier die Macht mit 
dem Strome abwärts schritt. Ein Wesentliches Moment 
der innern Geschichte der Aegypter sind die Kämpfe 
mit einem nomadischen Volke, das sich in den Bildwer- 
ken, durch eine gelbe Farbe der Haut und durch abwei- 
chenden Haarwuehs und Gesichtsbildung von den röthlich 
gehaltenen Aegyptern unterscheidet. Dieses Volk ver- 
mochte in sehr früher Vorzeit die damals schon eultivir- 
ten Aegypter zu überwinden und beherrschte sie mehrere 
Jahrhunderte hindurch, bis sie sich endlich ermannten, 
Abyssinien an, jedoch von Nomaden, die sich nur allmälig in Aegyp- 
ten cultivirten. Anfangs habe eine reine 'l'heokratie bestanden, einige 
Zeit später, doch schon 6'000 Jahre vor der Einführung des Islanzf?) 
Sei durch eine Revolution die Königswürde der Priestcrcaste zuge- 
fallen. Um 2200 v. Chr. setzt er den Einfall der Hyksos, deren 
Herrschaft auch noch bei der Einwanderung der Juden fortdauerte.
	        
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