Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Aegypter. 
sind, als die der Ptolemäer und der römischen Kaiser 
bis auf Caracalla daraus entziifert. Es war also eine 
Eigenthümlicbkeit, Welche so eng mit der Nationalität. 
dieses ausdauernden Volkes verwachsen war, dass auch 
die anhaltende Berührung mit andern Völkern und mit 
bequemern Schriftformen sie nicht verdrängen konnte. 
Wenn wir uns dies aus der Anhänglichkeit an ein 
geheiligtes Herkommen auch erklären, so bleibt innner 
die erste Entstehung dieser schwerfälligen und zweck- 
widiigen Schreibart höchst räthselhaft. 
Einige (wie es scheint, selbst der Entdecker des 
hieroglyphischen Systems) glauben darin die erste und 
naturgemässe Entstehung der Buchstabenschrift zu er- 
kennen. Es ist natürlich, bemerken sie, dass die Schrift 
ebenso wie die Sprache von dem Sinnlichen und der 
sinnlichen Nachahmung ausgeht. In der Sprache sehen 
wir abstracte Begriffe durch eine Metapher ausgedrückt, 
und Vorstellungen, welche an sich nichts Tönendes haben, 
durch ein Wort bezeichnet, das durch die Eigenthümlich- 
keit seines Klanges an eine Eigenthümlichkeit der Sache 
erinnert. Wie dies bei jedem primitiven Volke häuiigei- 
vorkommt, so lässt sich in der ägyptisch-koptischen 
Sprache nachweisen, dass sie besonders reich an solchen 
tropischen und malenden Wörtern war. Aehnlich wie in 
der Sprache tonlose Vorstellungen durch eine Art Ton- 
symbolik, konnte man aber auch in der Schrift bildlose 
Vorstellungen durch etwas Bildliches darstellen. Man 
begann ohne Zweifel mit der wirklichen Darstellung der 
Dinge, man ging dann über zu einer metaphorischen Be- 
zeichnung durch das Bild eines verwandten Gegenstandes. 
Alles dieses musste sich aber sehr bald unzureichend 
erweisen, solche Bilder gaben nur einzelne Interjectionen
	        
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