Hieroglyphen.
313
der Manuscripte klar geworden ist. Auch jene leichtere
Hieroglyphenschrift war für längere Aufsätze zu mühsam,
man suchte daher aus den Zeichen, unter denen man die
Wahl hatte, die einfachsten heraus, nahm auch wohl
nur eincnlfheil des ganzen sonst (largestellteil Gegen-
standes, oder setzte endlich, wenn keines beider Mittel
anwendbar oder genügend war, an die Stelle der bildlichen
neue mehr willkürliche, vielleicht durch irgend eine Be-
grifswrerbindung aus den bildlichen entstandene Zeichen.
S0 hatte man eine Schrift, welche zwar noch immer
einige bildliche oder symbolische Zeichen enthielt, aber
dennoch schon ziemlich flüssig fortliefl
Für den Volksgebrauch, für Geschäftsurkunden und
Briefe war aber auch diese Schrift zu schwierig. "Es
bildete sich daher aus ihr eine noch einfachere, currentere
Schrift, die demotische oder enchorische, die Volks-
schrift, in welcher nur die leichtesten Zeichen der hiera-
tischen Schrift und auch diese nur in noch bequemer-n
Abkürzungen Platz fanden. Die eigentlich darstellenden
Zeichen wurden hier nun alle durch Buchstaben ersetzt,
nur die Namen der Götter behielten, ohne Zweifel aus
einer ehrfurchtsvollen Rücksicht, ihr symbolisches Zeichen
aus der hieratischen Schrift bei.
Wir sehen also, dass die phonetischen Hieroglyphen
die ursprünglichen, die andern Sehriftformen die abge-
leiteten sind. Ueber die Entstehung dieses ungewöhnli-
chen Systems fehlen uns aber alle Nachrichten. Nur
soviel wissen wir, dass es uralt und allgemein verbreitet
auf ägyptischen: Boden war. Von Meroe an bis zum
Ausflussc des Nils hat man Inschriften dieser Art ent-
Pharaonen ,
aufbewahrt
deckt, und sowohl die Namen der ältesten
die von den griechischen Schriftstellern uns