Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Aegypter. 
fache Redectioxm, offenbar auf grössere Verständlichkeit 
für die gemischte Bevölkerung dieser Küstengegend be- 
rechnet, gewährte den unschätzbaren Vortheil der Ver- 
gleichung und dadurch einen festen Boden für die Ent- 
zifferung, welche alsbald von mehreren Gelehrten ver- 
sucht wurde k). 
Schwerlich würden diese Bemühungen indessen zu 
erheblichen Resultaten geführt haben, wenn die ägyptische 
Sprache, wie man bisher geglaubt, verloren gewesen 
wäre. In der That ist das Aegypt-ische aus der Reihe 
der lebenden Sprachen völlig verschwunden; die wahr- 
scheinlichen Nachkommen der alten Aegypter, die heu- 
tigen Kopten, sprechen arabisch. Aus den ersten christ- 
lichen Jahrhunderten , vor dem Einfall der Araber in 
Aegypten, sind zwar noch koptische Erbauungsbücher 
in unsere Bibliotheken gelangt, allein mit griechischen 
Buchstaben, wie es schien in einer entstellten, unkennt- 
lichen Mischsprache geschrieben. Erst neuerlich wurde 
nun der Beweis geführt, dass die Sprache dieser Ma- 
nuscripte, ein wenn auch schon entstellter Dialekt der 
alten ägyptischen Sprache sei w); 
Mit diesen Hülfsmitteln gelang es denn dem dadurch 
so berühmt gewordenen, französischen Gelehrten Cham- 
pollion dem Jüngern in der Entzifferung der Hieroglyphen 
weiter fortzuschreiten, und wir verdanken seinem Scharf- 
sinne und Fleisse, wenn auch noch nicht die Deutung 
i") Der Schwede Ackerblad und der bekannte Orientalist Sylvestre 
rle Sacy beschäftigten sich zuerst mit der Lesung der griechischen 
Namen in der ägyptischen Volksschrift. Der Engländer Dr. Young 
und gleichzeitig oder bald nach ihm, jedenfalls mit ungleich glück- 
lieherm Erfolge Champollion begannen die Auslegung einzelner Hie- 
roglyplien. 
Quatremäre, 
Recherches sur 1a langue de PEgypte. Paris. 1808.
	        
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