Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Der 
Salonxonische 
Tennpel. 
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lung des Tempels in Vorhöfe, Heiliges und Allerheiligstes 
aus der Eigenthümlichkeit des Jehovadienstes hervorge- 
gangen sei; allein auch dies steht in keiner Verbindung 
mit der Anordnung des architektonischen Details. Für 
dieses wendet er daher eine Zahlensymbolik an, welche 
mit jenen allgemeinen Voraussetzungen in keiner nähern 
Verbindung steht. Vier, sagt er, ist die Zahl der Ele- 
mente und Weltgegenden; die V ierzahl und das Viereck 
sind daher im Heidenthum das Symbol der Körperlichkeit, 
des Universums, der Summe des Geschaffenen, im alten 
und neuen Testamente das Symbol des Reiches Gottes. 
Das Allerheiligste als vollkommener Cubus ist daher "das 
Centrum des Ganzen. Das Heilige ist zwar auch ein 
Viereck, aber kein gleichseitiges, kein Vollendetes, und, 
charakterisirt sich dadurch als die Stätte des Volkes, 
dessen Vereinigung mit dem Herrn noch nicht vollendet 
ist.  Zum Theil kann man diese Vorstellung zugeben. 
Die cubische Form war nur dem innersten Heiligthume 
angemessen, nur einer solchen Stelle, welche in sich ab- 
geschlossen erscheinen sollte, nicht der, welche noch 
einen Durchgang zu einem andern, heiliger gehaltenen 
Raume bildete. Deshalb musste denn auch das Heilige 
eine ungleichseitige, längliche Gestalt erhalten. Es ist 
dies aber nicht ein den Juden eigenthümlicher, in einer 
Symbolik ihrer religiösen Vorstellungen beruhender Ge- 
danke, sondern etwas allen Völkern Gemeinsames. Man 
braucht nur daran zu erinnern, dass auch das Lager der 
Juden, dass Wahrscheinlich selbst einer der Vorhöfe des 
Tempels im Grundrisse ein Quadrat darstellte, um sich 
zu überzeugen, dass nicht eine bestimmte Bedeutung 
dieser Form, sondern die Schicklichkeit überhaupt dem 
Allerheiligsten diese, dem Heiligen eine längliche Form
	        
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