Juden.
sehen Verhältnissen zugeben. Alles, was man in dieser
Beziehung anführt, kommt auf so Unbestimmtes und All-
gemeines hinaus, dass man nicht wohl glauben kann,
dass es den Erbauern vorgeschwebt habe. Es gilt davon
völlig das, was in der Einleitung des gegenwärtigen Wer-
kes über die Symbolik der architektonischen Formen
überhaupt gesagt ist. Noch der neueste Beschreiber des
Tempels?) glaubt, die Idee des Ganzen nachgewiesen
zu haben. Er widerspricht zunächst der Annahme eines
andern Gelehrtenw), welcher der Stiftshütte und dem
Tempel die Bedeutung beilegt, dass sie die Schöpfung
Himmels und der Erde darstellen solle, und erklärt viel-
mehr, dass die Bundeslade der Kern und Mittelpunkt des
Tempels sei. Eine Ansicht, welche sowohl durch die
Einrichtung des Ganzen als durch die Geschichte des
Baues vollkommen bestätigt wird, die aber noch keine
weitere Aufklärung für das Einzelne der Formen giebt.
Eben so ist es unbedenklich zugegeben, dass die Einthei-
Keil in der am Eingange
21. und S. 133. K.
dieser Beilage
angeführten Schrift
H) Baehr Symbolik des mosaischen Cultus. I. S. 77. IT. In
diesem gelehrten und gründlichen Werke ist die Symbolik der Zah-
lenverhiiltnisse im hebräischen Cultus und auch in den Maassexi des
Tempels bis in das äusserste Detail durchgeführt. Einer speciellern
Erwähnung kann ich mich indessen enthalten, theils weil das Einzelne
der philologisclien und historischen Gründe ganz ausserhalb meiner
Aufgabe liegt, theils aber weil ich dabei immer nur auf den Grund-
gedanken meiner Ansicht zurückkommen müsste. Eine gewisse leicht
andeutende Symbolik liegt in der Natur der Zahl und lindet sich
bei allen Völkern, sie ist aber so zarter Art, dass sie bei jeder
concreten Gestaltung nur in der Form des Gefühls neben anderen
Gefühlen Initwirkt, nicht als ein bewusster symbolischer Gedanke
vorherrsclit. S. übrigens die Beurtheilung in den Hallischen Jahr-
biichern 1810. Nr. 236. tT. und Friedrich, Symbolik der mosaischen
Stiftshiitte, Leipzig. 1810.