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Juden
der
verwendeten Metalle
heraus zu heben.
Allein er führt
die Vergoldung des Innern und zwar mit genauer Au-
gabe der dazu verwendeten Talente Goldes im Zusam-
menhange des Tempelbaues an, und hätte also eben so
die Säulen dort nennen können, wenn er sie nicht als
freistehende Verzierungen des Hofes und eben so wie
das eheme Meer und andere Geräthschaften als erst
später hinzugekommen , bezeichnen wollte. Auch eine
gewisse aesthetische oder architektonische Consequenz
spricht gegen die Anwendung der Säulen als Träger. Da
alles Holzwerk, selbst das der Thürpfosten, durch die Ver-
goldung wohl bekleidet, aber nicht unkenntlich gemacht
War, mussten diese ehernen Säulen am Gebäude selbst,
besonders da übrigens keine Säulen zur Stütze des Ge-
bälkcs angebracht waren, fremdartig erscheinen. Ist meine
Vermuthung, dass die Ketten mit den Granatäpfehl um
den Tempel herum liefen, gegründet, so lässt sich damit
ebenfalls die Stellung der Säulen im Innern der Vorhalle
nicht wohl vereinigen. Jedenfalls endlich spricht die Be-
nennung mit eignen Namen für eine freie Stellung. Stieg-
litz, der sich ebenfalls gegen jene von Meyer aufgestellte,
von Grüneisen unterstützte Annahme, dass die Säulen
innerhalb der Vorhalle gestanden, entscheidet, führt dafür
einen sonderbaren Grund an, indem er sagt, dass wenn
auch der Philolog Meyers Meinung gelten lassen wollte,
der Architekt ihr nicht beipflichten könne. Denn „nur
„durch eine freie Aufstellung erhalten die Säulen das
"Feierliche und die bedeutungsvolle Würde, welche der
„Zweck der Aufstellung der Säulen ist." Versteht man
diesen Satz wörtlich, so möchten die Architekten sehr
dagegen protestiren, denn vielmehr ist die freie Aufstel-
lung der Säule, da sie nur als Träger des Gebälks Be-