Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Juden 
Meyer stimmt zwar mit Hirt darin überein, dass er 
(Iella und Sanctuarium von äusserlich gleicher Höhe an- 
nimmt, er will aber auch beiden die gleiche innere Höhe 
von 20 Ellen geben, die Dimension von 30 Ellen nur auf 
das Aeussere beziehen, und die Differenz durch einen 
Sockel und durch einen gemeinsamen Obergang ausfüllen. 
Für diese Ansicht entscheidet er sich aus Rücksicht auf 
die lllaasse der Stiftshütte. Diese hatte im Ganzen 30 
Ellen Länge, 10 Ellen Breite und nur eben so viel Höhe, 
und das Allerheiligste bildete, wie im spätem Tempel, 
einen vollkommenen Würfel, jedoch nur von 10 Ellen. 
Die Breite und Länge des Ganzen und alle drei Dimen- 
sionen des Allerheiligsten waren daher im Tempel grade 
verdoppelt, die Höhe des Heiligen aber, wenn man sie 
auf 30 Ellen annimmt, verdreifacht. Hiedurch ist aber 
auch das Verhältniss des Heiligen zum Allerheiligsten 
verändert. Denn in der Stiftshütte war das Heilige von 
gleicher Höhe und Breite wie das Allerheiligste, aber 
von doppelter Länge, es enthielt also den Würfel, wel- 
chen jenes darstellte, zweimal. Im Tempel dagegen hat 
das Heilige bei einer Höhe von 30 Ellen arithmetisch 
den dreifachen Inhalt des Allerheiligsten, in der äussern 
Form aber weder überhaupt den Würfel als Maass, noch 
ein so bestimmtes Verhältniss zum Allerheiligsten. Allein 
wenn man auch zugiebt, dass bei den Maasscn des Tempels, 
welche nach I. Chron.29, 11 u. ff. David dem Salomon 
verschrieb, eine Rücksicht auf die Verhältnisse der Stifts- 
hütte, namentlich im Ganzen die Verdoppelung derselben 
angenommen War, so folgt daraus noch nicht, dass man 
von dieser Rücksicht nicht in einzelnen Punkten abwich, 
und das Stillschweigen der Schrift zeigt wenigstens, 
dass man auf die Wiederholung des Cubus in dem Heiligen
	        
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