Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Der 
Saloxuonische 
Tempel. 
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einem Priesterbetruge aufgestellt gewesen, theilen darf ; 
vielleicht aber war dieser bbere Raum über der Decke 
des Allerheiligsten gegen das Haus zu offen, unbenutzt, 
und nur dazu dienend, für die , welche im Innern des 
Tempels waren, das Allerheiligste als einen besonders 
abgetrennten und daher geweihten Ort zu bezeichnen. 
Hierdurch würde zunächst die Stelle 2. Chron. 3, 9. erklärt 
werden, wo unmittelbar nach der Vergoldung des Aller- 
heiligsten auch der Vergoldung der Obergemächer er- 
wähnt ist. Bei den verschlossenen Schatzkammern in 
den Seitengebäuden lässt sich ein so reicher Schmuck 
nicht erwarten, wohl aber war er bei der obigen Vor- 
aussetzung nöthig. Diese Vermuthung scheint sich auch 
ferner zu bestätigen durch einen Umstand, dessen beide 
alte Beschreibungen gleichmässig gedenken. Nachdem bei 
der Einweihungsfeierlichkeit die Priester die Lade ins 
Allerheiligste getragen haben , heisst es (l. Kön. S, S. 
2. Chron. 7, 9.) „Und sie machten die Stangen der Lade 
„so lang, dass die Enden der Stangen gesehen wurden 
„aus dem Heiligen vor dem Hinterraume, aber von Aussen 
„wurden sie nicht gesehen." Wollte man dies Hervor- 
ragen der Stangen in horizontaler Richtung verstehen, 
so dass sie durch den Vorhang des Allerheiligsten hin- 
durch in den Tempel hineinreichten ,'so liesse sich weder" 
einsehen wozu diese störende und hindernde Anordnung 
diente, noch wie der Erzähler darauf kam, davon zu 
sprechen, dass man sie von Aussen nicht sah. Nimmt 
man dagegen an, dass diese Stangen, die Tragstangen, 
heraus genommen und aufrecht hingestellt, so dass sie 
durch eine, zu diesem Zwecke angebrachte Vorrichtung 
durch die Decke des Allerheiligsten in den leeren Ober- 
raum hineinreichten, so erklärt sich alles leicht.
	        
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