Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Der 
Salomoxlische 
Tempel. 
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mehr zu glauben, dass ihm dabei eine sichere 'l'raditi0n 
vorlag, als die Prachtbauten seiner Zeit nicht mehr in 
dieser Art bekleidet waren. Die Ketten, deren er er- 
wähnt, mögen dann die gewesen sein, welche von den 
Kapitälen der Säulen beginnend um das Haus umher 
liefen und wahrscheinlich an goldenen Nägeln befestiget 
waren, die zugleich mehrere Bretter an einander hielten. 
Man darf nicht vergessen, dass die Juden wandernde 
l-Iirten, dass Bretterbuden daher bei ihnen gewöhnlich 
gewesen, und dass die vergoldeten, und mit Ketten ge- 
schmückten Aussenwände den Teppichen der Stiftshütte 
mehr entsprachen, als eine Steinmauer. 
Es fragt sieh ferner, 0b die drei Reihen Steine alle 
von gleicher Grösse waren, und man könnte in einer 
Stelle eine Andeutung des Gegentheils finden wollen. 
Denn 1.Kön.'7. Vers 10-12. heisst es: "Die Grundlage 
„waren köstliche, grosse Steine, Steine von 10 Ellen und 
„Steine von 8 Ellen, und oben darüber köstliche Steine 
„nach dem Maasse gehauen und Cedern." Ohne Zweifel 
deuten 
die 
Maasse 
V01] 
10 
und 
Ellen 
nicht 
die 
Dicke 
der Mauer an (welche dadurch gar zu kolossal werden 
Würde) sondern die Länge der Quadern, und dann will 
der Erzähler offenbar eine vierfache Ordnung der Lagen 
beschreiben, zuerst grösseste Steine von 10 Ellen, dann 
kleinere _v0n 8 Ellen Länge, dann köstliche, behauene 
Steine , deren Grösse aber nicht mehr bedeutend ge- 
nug ist, um besonders genannt zu werden, endlich 
Cedernbalken. Denkt man sich die Mauern des Tempel- 
hauses in dieser Art, in immer abnehmenden Lagen ge- 
baut, so lässt sich dadurch vielleicht auch die sonst 
räthselhafte Structur der umherlaufenden Stockwerke, 
VOTI 
denen 
das 
obere 
immer 
lllTl 
eine Elle 
breiter 
war als
	        
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