Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Geist 
und 
Natur. 
ö 
willen da, und doch ist es unläugbar, dass es mit allen 
einzelnen Gebieten des Geistes, mit der Religion, der Moral 
und selbst dem Rechte in vielfacher Beziehung steht, diese 
alle davon berührt werden und mit darüber absprechen 
dürfen. Ja wenn wir etwas näher eingeweiht sind, so 
werden wir gewahr, dass nicht bloss diese Widersprüche 
vorhanden sind, sondern dass sie sogar recht zum innersten 
WVesen des Schönen gehören, dass eine einfachere, wider- 
spruehslose Gestaltung recht brauchbar, gut, richtig und 
sonst manches andere sein könnte, aber nicht schön. 
So ist denn gewiss, dass das Schöne etwas Ge- 
heimnissvolles, gemeinen Sinnen und gemeinem Verstande 
unzugänglich sei. Aber zum Troste finden wir denn auch 
bald, dass es sich mit den höchsten Angelegenheiten 
des Menschen (lurchweg so verhält. Aueh die Religion 
und Moral, das Leben der Völker und das der einzelnen 
Menschen sind von gleich mystischer Natur. Geheim- 
nisse, aber offene Geheimnisse, von denen jeder spricht 
und selbst das unveräusserliche Recht, ja die Pflicht hat 
zu sprechen.  
Durch diese Betrachtung gelangen wir auf einen 
festem Boden. Denn der Ursprung dieses Geheimnissvol- 
len liegt in nichts anderrn, als eben in der ganzen Natur 
des Menschen. Sie selbst ist diese mystische Einheit des 
YVidersprechendsten. Wer bin ich? Dieser leidende Kör- 
per oder die frei sich aufschwingende Seele, das lächelnde 
Kind, der denkende Mann oder der vergessliche Greis? 
Wie Verschiedenes und doch unläugbar ein unzerstürbar 
einiges Wesen. 
Räumen wir auf unter diesen Widersprüchen des 
menschlichen WVesens, so kommen wir endlich auf den 
äTossen Gegensatz von Geist und Natur. Der Mensch
	        
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