Der
Salonmnisclme
Tempel.
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der Baugesehichte das Richtigere zu finden. Auf der andern
Seite fand aber auch die wieder lebendiger werdende
lteligiösität, ja sogar eine gewisse Neigung zum Mysti-
cismus Interesse daran, sich mit diesem Theile der hei-
ligen Geschichte näher zu beschäftigen. Von profaner
Seite begann Hirt in seiner im Jahre 1804 in der Königl.
Akademie der Wissenschaften in Berlin vorgetragenen
im Jahre 1809 dem Druck übergebenen Abhandlung: der
Tempel Salonlons (im Auszuge in seiner Geschichte der
Baukunst I. 121. ff.) den Gegenstand zu erörtern. Mehr
im religiösen Interesse, aber auch mit gründlicher philo-
logischer Prüfung des Grundtextes behandelte ihn Friedr.
von Meyer in einer aus der neunten Sammlung seiner
Blätter für höhere Wahrheit, besonders (Berlin 1830)
abgedruckten Schrift „der Tempel Salomds." Sehr aus-
führliche und gründliche Erörterungen lieferte demnächst
Grüneisen in einer „Revision der jüngsten Forschungen
über den Salolnonischen 'l'e1npel4""), bis endlich Stieglitz,
der schon früher in seiner Geschichte der Baukunst,
Nürnberg 1827, Wenn auch ohne Kenntniss des Grund-
textes und nicht ohne Neigung zu mystischer Auffassung
eigenthümliche Ansichten aufgestellt hatte, in seinen
Beiträgen zur Geschichte der Baukunstw) auf diese
Vorgänger fussend , einen neuen Herstellungsversuch
machte. Bei dem grossen Interesse des Gegenstandes
scheint es angemessen, einige Abweichungen von den
Ansichten dieser Forscher zu rechtfertigen, und einige
nähere Bestimmungen, welche mehr von antiquarisehem
als kunsthistorischem Standpunkte wichtig sind, und des-
halb im Texte keine Stelle fanden, hier nachzutragen.
Tiib.
Kunstblatt
1831
011i)
Lpipzi?!
1834.