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Kenner des Schönen? es bloss im Einzelnen und mit
dem Gefühle zu betrachten lieben. Dann aber lindet
man auch Wieder diese Kenner in ihren Gefühlsurtheilen so
abweichend von einander, in ihren Gründen, zu denen
sie denn doch immer ihre Zuflucht nehmen, oft so
widersprechend mit sich selbst, dass das Bedürfniss all-
gemeiner Betrachtung und der Feststellung von Begriffen
und Grundsätzen sich stets aufs Neue geltend macht.
So werden wir denn vom Gefühle auf die Betrachtung,
von dieser wieder auf jenes hingewiesen und bewegen
uns in stetem Kreislaufe hin und her. Bei aller dieser
Schwierigkeit des Gegenstandes ist aber der Anspruch,
über das Schöne urtheilen zu können, allgemein und man
kann selbstssagen unerlasslich, und so müssen auch wir
aufs Neue diesen schlüpfrigen Boden betreten, und es
versuchen, zwar nicht eine Aesthetik im philosophischen
Sinne aus den tiefsten Quellen der Erkenntniss herzuleiten,
wohl aber das Gebiet des Schönen zu überblicken, seine
Gränzen und Eintheilungen zu bezeichnen, um bei weitcrn
Besprechungen Missverständnisse zu vermeiden.
Nichts ist so widersprechend, dass es nicht, und
zwar mit mehr oder weniger Recht, von dem Schönen
ausgesagt werden könnte. Es ist ganz Erscheinung,
unbefangene, naive Erscheinung, und doch wissen wir
wieder, dass das Aeussere nur das Unwesentliche, dass
alles auf den geistigen Gehalt ankommt. Es ist völlig
objektiv, der Künstler soll verschwinden, nur sein WVerk
sprechen, und doch beruht es wieder ganz auf dem sub-
jektivelsten, innersten Gefühle dieses Künstlers. Es ist
völlig Eines, ein untrennbares Ganze und dennoch muss
darin die höchste, ja eine unerschöpfliche Mannigfaltig-
keit sein. Es ist völlig unabhängig, nur um seiner selbst