Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Kenner des Schönen? es bloss im Einzelnen und mit 
dem Gefühle zu betrachten lieben. Dann aber lindet 
man auch Wieder diese Kenner in ihren Gefühlsurtheilen so 
abweichend von einander, in ihren Gründen, zu denen 
sie denn doch immer ihre Zuflucht nehmen, oft so 
widersprechend mit sich selbst, dass das Bedürfniss all- 
gemeiner Betrachtung und der Feststellung von Begriffen 
und Grundsätzen sich stets aufs Neue geltend macht. 
So werden wir denn vom Gefühle auf die Betrachtung, 
von dieser wieder auf jenes hingewiesen und bewegen 
uns in stetem Kreislaufe hin und her. Bei aller dieser 
Schwierigkeit des Gegenstandes ist aber der Anspruch, 
über das Schöne urtheilen zu können, allgemein und man 
kann selbstssagen unerlasslich, und so müssen auch wir 
aufs Neue diesen schlüpfrigen Boden betreten, und es 
versuchen, zwar nicht eine Aesthetik im philosophischen 
Sinne aus den tiefsten Quellen der Erkenntniss herzuleiten, 
wohl aber das Gebiet des Schönen zu überblicken, seine 
Gränzen und Eintheilungen zu bezeichnen, um bei weitcrn 
Besprechungen Missverständnisse zu vermeiden. 
Nichts ist so widersprechend, dass es nicht, und 
zwar mit mehr oder weniger Recht, von dem Schönen 
ausgesagt werden könnte. Es ist ganz Erscheinung, 
unbefangene, naive Erscheinung, und doch wissen wir 
wieder, dass das Aeussere nur das Unwesentliche, dass 
alles auf den geistigen Gehalt ankommt. Es ist völlig 
objektiv, der Künstler soll verschwinden, nur sein WVerk 
sprechen, und doch beruht es wieder ganz auf dem sub- 
jektivelsten, innersten Gefühle dieses Künstlers. Es ist 
völlig Eines, ein untrennbares Ganze und dennoch muss 
darin die höchste, ja eine unerschöpfliche Mannigfaltig- 
keit sein. Es ist völlig unabhängig, nur um seiner selbst
	        
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