Der
Tempel.
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sich
auf
die
YVorte
des
Textes
und
auf
die
Schlüsse
beschränkt, die mit architektonischer N othwendigkeit aus
den Angaben hervorgehen, und alles übrige dahin gestellt
sein lässt. Hieraus ergiebt sich denn Folgendes. Die
Aussenwände des Tempels waren ohne Zweifel senkrecht,
nicht (wie in Aegypten) schräg; die Einrichtung der in
den obern Stockwerken breitern Seitenkammern macht.
dies unzweifelhaft. Sie standen frei, und nicht (wie am
griechischen Tempel) von Säulenhallen umgeben. Die
einzelnen Theile des Hauses waren gewiss nicht alle von
gleicher Höhe, wahrscheinlich ragte das Tempelhaus, mit
seiner Höhe von 30 Ellen, hervor, während die Vorhalle
und die Seitengebäude, mit den Kammern niedriger blie-
ben. Die Gestalt des Daches ist nicht angegeben, höchst
zweifelhaft bleibt es, ob es giebelförmig oder ganz platt
war. VVie die Krönung der Mauer beschaffen, ist völlig
unbekannt, ob die Wände auswärts ebenfalls, wie im
Innern, mit Holz und vergoldetem Schnitzwerk von Che-
rubim und Palmen verziert, nicht völlig gewiss, aber
wahrscheinlich. Säulen umgaben, wie gesagt, den Tempel
nicht, nur am Eingange der Vorhalle standen die zwei
berühmten Säulen J achin und Boas, über welche der
Text ziemlich ausführlich, aber deshalb nicht minder un--
deutlich spricht. Sie waren von Erz gegossen, der Stamm
achtzehn, der Knauf fünf Ellen, das Ganze also 23 Ellen
hoch, die Höhe des Stammes etwas mehr als das Vier-
fache seiner Dicke. Die Kapitale waren bauchig, vielleicht
aus zwei verschiedenen Theilen bestehend ,'sehr reich
verziert.
Es
wird
VOll
sieben Gewinden
von Kettenarbeit
und
VOIl
zweihundert
Granatäpfehx ,
welche
in
Reihen
daran hingen, gesprochen.
nicht Verzierungen, welche
WVahrscheinlich waren dies
den Knauf selbst bedecklexl,