Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Der 
Tempel. 
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sich 
auf 
die 
YVorte 
des 
Textes 
und 
auf 
die 
Schlüsse 
beschränkt, die mit architektonischer N othwendigkeit aus 
den Angaben hervorgehen, und alles übrige dahin gestellt 
sein lässt. Hieraus ergiebt sich denn Folgendes. Die 
Aussenwände des Tempels waren ohne Zweifel senkrecht, 
nicht (wie in Aegypten) schräg; die Einrichtung der in 
den obern Stockwerken breitern Seitenkammern macht. 
dies unzweifelhaft. Sie standen frei, und nicht (wie am 
griechischen Tempel) von Säulenhallen umgeben. Die 
einzelnen Theile des Hauses waren gewiss nicht alle von 
gleicher Höhe, wahrscheinlich ragte das Tempelhaus, mit 
seiner Höhe von 30 Ellen, hervor, während die Vorhalle 
und die Seitengebäude, mit den Kammern niedriger blie- 
ben. Die Gestalt des Daches ist nicht angegeben, höchst 
zweifelhaft bleibt es, ob es giebelförmig oder ganz platt 
war. VVie die Krönung der Mauer beschaffen, ist völlig 
unbekannt, ob die Wände auswärts ebenfalls, wie im 
Innern, mit Holz und vergoldetem Schnitzwerk von Che- 
rubim und Palmen verziert, nicht völlig gewiss, aber 
wahrscheinlich. Säulen umgaben, wie gesagt, den Tempel 
nicht, nur am Eingange der Vorhalle standen die zwei 
berühmten Säulen J achin und Boas, über welche der 
Text ziemlich ausführlich, aber deshalb nicht minder un-- 
deutlich spricht. Sie waren von Erz gegossen, der Stamm 
achtzehn, der Knauf fünf Ellen, das Ganze also 23 Ellen 
hoch, die Höhe des Stammes etwas mehr als das Vier- 
fache seiner Dicke. Die Kapitale waren bauchig, vielleicht 
aus zwei verschiedenen Theilen bestehend ,'sehr reich 
verziert. 
Es 
wird 
VOll 
sieben Gewinden 
von Kettenarbeit 
und 
VOIl 
zweihundert 
Granatäpfehx , 
welche 
in 
Reihen 
daran hingen, gesprochen. 
nicht Verzierungen, welche 
WVahrscheinlich waren dies 
den Knauf selbst bedecklexl,
	        
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