Bauten.
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scheinen die Phönieier nicht gekannt zu ha
ziegel werden bei ihnen erwähnt.
Ueber die Bauten der Juden besitzen
ZU
haben,
nur Luft
wir
genauere
und umständlichere Berichte , die indessen, wie alle
schriftlichen Beschreibungen aus entfernten Zeiten, noch
immer Vieles dunkel lassen. Bekanntlich war das Heilig-
thum Jehovas anfangs und selbst nachdem das Volk des
Herrn nach langen Wanderzügen im gelobten Lande eine
bleibende Stätte gefunden hatte, nur eine trag- und zer-
legbare Zelthütte von mässiger Grösse, dreissig Ellen
lang, aber nur zehn Ellen breit, aus einem mit 'l'eppichen
überhängten Brettergeriist bestehend, inwendig durch
andere Teppiche getheilt, um das Allerheiligste, den Ort
der Bundeslade, von dem Heiligen, dem grössern Vorder-
raume zu sondern. Ringsumher wurde durch eingesteckte
Pfosten und einen daran befestigten Vorhang ein Vorhof
von 50 Ellen Breite und 101) Ellen Länge gebildet. Später
als die Juden sesshaft und reich geworden waren, als
David den Gedanken der Erbauimg eines festen Tempels
fasste , und sein mächtiger und prachtliebender Sohn
Salomon ihn ausführte, wurde die Gestalt jener Stifts-
hütte als das Vorbild des neuen Gebäudes angesehen,
so jedoch, dass nunmelu alle Verhältnisse grösser und
bedeutender wurden. Die Schicksale dieses jüdischen
Heiligthumes sind bekannt. Salomons Bau wurde bei der
Eroberung Jerusalems durch die Chaldäer gänzlich zer-
stört. Später als die persischen Könige, zuerst Cyrus,
dann Darius den Juden grössere Gunst zuwendeten,
gründeten die aus dem Exile Heimkehrenden unter der
Leitung Serubabels ein neues Heiligthum (536 bis 515
v. C1112], das allmählig mehr und mehr ausgeschmückt
wurde. Endlich errichtete der halb heidnische, aber pracht-