Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Sculptur. 
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l-Iofhaltes , 
einfach 
und 
ohne 
übertriebene 
Steifheit 
auf- 
gefasst. Ein Kenner, der im brittischen Museum Abgüsse 
und Fragmente der persepolitanischen Sculpturen mit indi- 
schen verglichen, giebt jenen bei Weitem den Vorzug f). 
Auch die fabelhaften Thiere sind in den Details na- 
turgetreu, man kami in der Regel bei jedem Theile sagen, 
von welchem natürlichen Thiere er hergenommen ist. 
Welche Bedeutung die Darstellung dieser Thiere an die? 
ser Stelle gehabt, was namentlich bei dem Kampfe zwi- 
schen Löwen und Einhorn, oder bei der Tödtung der 
'l'hiere durch den Dolchstoss des Königs zu denken äiii), 
ist zweifelhaft. Eine Einweisung auf die Wirklichkeit ist 
dabei nicht anzunehmen. Zwar waren die Perser grosse 
Freunde der Jagd, aber jene Scenen zwischen dem 
König und den Thieren haben nichts von der freien Be- 
wegtuig des Jagens. Thierkämprfe zu veranstalten war 
nicht persische Sitte. Man kann daher nur eine allegorie 
sehe Beziehung annehmen, die nicht leicht genau anzu- 
geben ist, im Allgemeinen aber wohl damit in Verbindung 
steht, dass die persische Lehre überhaupt die Welt als 
den Schauplatz des Kampfes zweier feindlicher Mächte 
ausah. Der Sieg des Königs als Ormuzddieners über das 
Böse oder der Sieg des Perser-reiches über die Feinde mag 
daher der Inhalt jener wiederkehrenden Darstellungen sein. 
Auffallend ist die Vereinigung des Phantastischen 
dieser 'l'hiere mit der Naturtreue in der Abbildung wirk- 
licher Begebenheiten. Allein jene 'l'hierc galten den Per-- 
sern vielleicht nicht für unwirkliche. In der 'l'hiergeschiehte 
des Aelian sind viele Auszüge aus der Schrift des Ktesias 
den 
w) XVaagen, Künstler und Kunstwerke in England. l. S. 108. 
"Ü Man könnte bei diesem vielleicht eine Verwandtschaft mit 
spiilern lßlithrasbildcrn annehmen.
	        
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