Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Perser. 
vorgeht, wird von zwei Reihen Männer mit aufgehobe-v 
11011 Armen, wie die Atlanten der griechischen Baukunst, 
getragen, wohl um die Herrschaft des Königs anzudeuten. 
An den Ecken des Gerüstes sieht man den Kopf des 
Einhorns, am Fnsse desselben steht auf jeder Seite ein 
Wächter; An den Seitenwänden der Vertiefung, in web 
eher das Relief eingehauen, ist eine Doppelreihe der 
speertragenden Leibgarde, im langen medischeil Gewande 
und mit der Tiara, angebracht. Man sieht also, das 
Ganze stellt ein feierliches Opfer, mit allem Ceremoniel 
des I-Iofstaates vor. 
Ebenso finden wir an den YVänden der Burg überall 
Darstellungen feierlicher Handlungen des Königs. Eigent- 
lich Religiöses konnte nicht vorkommen, da die Lehre 
Zoroasters keinen Mythus hat, und die Gestalten des 
Ormuzd und Ahriman so wie der Genien beider Reiche 
nicht dargestellt wurden und fast mehr Allegorien abw 
stracter Gedanken als Wirklich von der Phantasie aus- 
gebildete Persönlichkeiten sind. Am Eüigange in den 
ersten Porticus sind zwei fabelhafte Thiere eingehauen, 
gleichsam als Wächter, von kolossaler Grösse, liegend, 
zwanzig Fuss lang und achtzehn hoch, Kopf und Vor- 
dertheil frei herausragend, das [Tebrige als Relief. Der 
Körper lässt (nach den richtigem Zeichnungcil, die wir 
jetzt besitzen) die Gestalt eines kräftig fortschreitenden 
Stieres erkennen. Die Köpfe selbst sind jetzt lbrtgehauen, 
aber, da dasselbe Thier sich in andern Reliefs wieder 
iindet, kann man nicht zweifeln, dass auch hier der 
Stierkopf nur mit einem Horne gewesen, mithin hier das 
fabelhafte Einhorn dargestellt sei. Weiterhin zwei andere 
Thiere, eben so gross und von derselben Körper-Form, 
aber mit gigantisch emporgeschwungenen Flügeln, die
	        
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