Perser.
mit dem vielsätlligen Raume, der in den ägyptischen
Tempeln stets eine Vorhalle ausmacht, hier aber im
Inneren vorkommt, und also auch in ganz anderer Be-
deutung angewendet ist.
Eher ist es denkbar, dass gewisse architektonische
Formen, welche bei den ältern vorderasiatischen Völkern
einheimisch waren, auf die Details des persischen Styls
wie auf die des griechisch-ionischen Einfluss gehabt
haben mögen, wodurch sich denn manche Uebereinstim-
mungen beider, in der Volutenform der Kapitale, in der
Basis und Säule, erklären würden. Die Wahrnehmungen
neuerer Reisendenä") in Kleinasien scheinen auf einen
solchen Zusammenhang; hinzudeutexi, und haben wir noch
nähere Aufklärung darüber von weitern Forschungen zu
erwarten. Wenn aber auch solche Einzelheiten von an-
deren Nationen entlehnt sein mögen, da ja, wie Herodot
berichtet, die Perser höchst geneigt waren, Fremdes
anzunehmen, so bleibt doch das Charakteristische der
Anlage, das Terrassenförmige, den Persern oder vielleicht
dem ganzen Stamme der Zendvölker eigenthülnlich.
Ausser den Bauten von Tschil-minar sind noch an
einigen Stellen Fragmente persischer Architektur erhalten,
im Thale von Kongaver Ruinen eines grossen Gebäudes
mit Säulen, wie jene in Persepolis mit dem Lotoskelche
und den Schnecken am Kapitale, bei Bisutun, WO wir,
neben Felssculpturen und Marmorpfeilern, noch eine ähn-
liche Plattform, wie dort, erkennen M). Auch die Beschrei-
bung, welche Herodot von der Burg zu Ekbatana in
Lenke, Fellow, Texier, Steuart. Sie werden weiter
unten in der ersten Epoche der griechischen KllllSl "aber erwallnt
werden.
Ritter
346.
350.