Architektur.
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dieser oberste Theil schon in das Gebälk eingriff, Sondern
die Decke wirklich trug, so war diese schwächliche,
gebrechliche Form höchst unglücklich gewählt. Ebenso
ungewöhnlich ist die Basis, indem sie unter einem run-
den Wulst einen runden Stylobat nicht von senkrechter,
sondern von geschwlmgener Linie hat. Die Säulen selbst
und ebenso Kapitäl und Basis sind cannelirt. An den
Säulen der Grabfacaden fehlt die Basis ganz, was indes-
sen keinen sichern Schluss auf wirkliche Bauten zulässt.
Die Säulen scheinen, den Zeichnungen der Reisenden
zufolge, sehr schlank. Bei einer Höhe von 44 Fuss ü]
haben sie nur eine Stärke von 4 Fuss 2 Zoll und sind
also mehr als zehn Durchmesser hoch. Sie gleichen mit-
hin nicht den griechischen oder ägyptischen Säulen, die
beide gedrungener waren, sondern erst den spätrömischen.
Der Stamm hat zwar eine gelinde, eigenthümljche Schwel-
lung m), aber keine Verjüngung. Ihre schlanke Gestalt
fällt um so mehr ins Auge, weil sie in bedeutenden Inter-
vallen (von 28 Fuss, mithin von sechs bis sieben Durch-
messern) stehen. Die Cannelirungen sind fein und dünn
(52 an jeder Säule) und alles kommt daher zusammen,
um den Säulen einen Ausdruck von Leichtigkeit und
geringer Kraft zu geben.
Vom Gebälk ist in den Gebäuden nichts erhalten,
ohne Zweifel war es (wie wir auch in den Beschreibun-
gen der griechischen Schriftsteller von der Burg in Susa
lnd von dem persepolitanischen Schlosse bei dem Brande
Alexanders erfahren) von Holz. An den Grabmälern
Ohne Base und Kapitäl; mit beidem erreichen sie die Höhe
von 60 Fuss. Bitter a. a. O. VIII. 918, nach Morier, Ker Por-
ter und Ouseley.
Ouseley a.
Diese bemerkte wenigstens