Architektur.
219
der Audienzhalle finden sich auch die Namen der Völker,
die hier als Tribute bringend dargestellt sind f).
Höchst interessant und bedeutend ist sowohl das
Architektonische als der Gegenstand und Styl der reichen
Bildwerke. Bemerkenswerth ist zunächst in baulicher
Beziehung die terrassenförmige Anlage, ein aufstreben-
desElement, das auf den ersten Blick mit der stufen-
förniigen Pyramidalgestalt einiger indischen Pagoden und
des Belustempels in Babylon verwandt zu sein scheint,
bei näherer Betrachtung aber sich davon sehr wesentlich
durch die Bergwand dahinter und'durch die daraus ent-
stehende Beziehung auf die Natur unterscheidet. Dies
fühlte auch jene Nitocris, oder wie die persische Prin-
zessin auf dem babylonischen Throne heissen mochte,
Welcher zu Liebe ihr Gemahl die hängenden Gärten als
Nachahmung persischer Berg-Paradiese gründete, sehr
wohl. Jene Pyramidalform, steil und abgeschlossen, auf
ein Inneres sich beziehend, und aus verschiedenen Stock-
werken bestehend, die nach Verhältniss ihrer Breite
niedrig, fast gedrückt sein müssen, macht eher einen
iinstern Eindruck, während die mässig ansteigenden, sanft
an den höhern Berg sich anlelmenden Terrassenbanten
heiter und freundlich erscheinen. Diese letzten sind ein
schroffer Gegensatz gegen die indische Grottenarchitek-
tur, Während die Stufenpyramiden mit ihren niedern und
gedrückten Räumen und ihrer bergartigen Gestalt auch
daran erinnern.
Die Details der babylonischen Baukunst mit der indi-
schen zu vergleichen, fehlt es uns an erhaltenen Werken,
wenn wir aber eine solche Vergleichung zwischen der
und
Heeren a. a. O. S. 255; und
die allpcrsichcn Keilinschriften.
ü) S. Grotcfenld bei
genauer Lassen über
wichtigen