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Perser.
über der Ebene terrassenförmig erhebt. Eine Doppeltreppe
von Marmor, breit und bequem genug , dass zehn Reiter
neben einander hinauf reiten können, führt auf die erste
Terrasse, wo Portale und Sänlengäluge den Weg. bezeicl1-
nen, auf Welchem man im feierlichen Umzuge zu der
zweiten Treppe gelangt, die wiederum in gleich mäch-
tigen Verhältnissen zu einer höhern 'l'errasse führt. Hier
sind die Ueberreste grosser vielsäuliger Hallen, die
entweder bloss zum Durchzuge oder zum Aufenthalte von
Hofleuten, Leibgarden, und den Begleitern der Abgesand-
ten bestimmt waren. Theils auf der Fläche, theils auf
höher gelegenen Stellen sind noch die Ueberreste ein-
zelner bedeutender Gebäude erhalten, von denen eines
nach seiner Lage und zufolge des Inhaltes seiner Bild-
werke für feierliche Gesandtschaften, andere, vielsäulige
Hallen und kleinere Gemächer enthaltend, als königliche
Wohnung gedient haben mögen. Grosse Räume dazwischen
sind mit unkenntlichen Trümmern bedeckt, und deuten
also auf andere völlig verschwundene Baulichkeiten hin.
Das Ganze ist von einer Mauer eingefasst, welche sich
an die dahinter gelegenen Felsen anschliesst und im
Wesentlichen viereckig nach den Himmelsgegenden
orientirt, aber (wahrscheinlich der Gestalt des Felsbodens
folgend) in mancherlei Vor- und Rücksprüngen gebrochen
ist. Ihr Umfang beträgt über 4000 Fuss. Die Bestimmung
dieses grossartigen Gebäudes hing ohne Zweifel mit den
Königsgräbern zusammen, sei es nun, dass es bloss ein
Grabkloster, der Aufenthaltsort für die Magier und Ehren-
wachen der Gräber, sei es, dass es ein Reichspallast zur
Aufnahme des Königs auf seinen Reisen und zu feier-
lichen öffentlichen Handlungen war Für diese Annahme
Heeren
Dagegen
Ilirt
der Baukunst
Gesch.
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