Architektur.
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Fels gehauene Reliefs,
indem der Stein mlter
von unten her unzugänglich,
ihnen senkrecht behauen ist
Sie bestehen aus zwei Theilen, aus einer Säulenhalle
mit einer falschen Thür, und darüber aus einem grossen
viereckigen Felde, in welchem man den König knieend
vor dem Altar mit dem heiligen Feuer sieht. Der wahre
Eingang zu den innern Grabkammern ist noch nicht ent-
deckt, die untersuchenden Reisenden haben sich am
Fusse der falschen 'l'hür einen Zugang brechen lassen.
Sie sind also unzugänglich, und es erklärt sich daher,
weshalb es nach jener Erzählung des Heraufziehens
derer, Welche das Grab besuchen wollten, bedurfte. Der
Grund dieser Unzugänglichkeit ist schwer anzugeben.
Dass kein religiöses Gebot dieselbe nöthig machte, er-
giebt sich aus der ganz abweichenden Form des Grabmals
des Cyrus. Die Sicherung der Kostbarkeiten, welche man
der Leiche mitzugeben pflegte, auf diese WVeise zu be-
wirken würde kleinlich und nicht im Style persischer
Grösse gewesen sein. Eher mag eine ehrfurchtsvolle
Rücksicht in dieser Verborgenheit gelegen haben.
In ilaher Verbindung mit zweien dieser Gräber stehen,
wie gesagt, die grandiosen Ruinenevon Tschil-minar,
oder den vierzig Säulen, wie sie das Volk mit ungenauer
Schätzung der Zahl nenntw). Es sind die Ueberreste
eines königlichen Gebäudes von der höchsten Pracht, das
sich auf einem Vorberge am Fusse des höhern Gebirges
Wie Heeren
Abth.
s; 266 nleint.
w) Arabische und persische Inschriften an den Felsen zeigen,
dass vom 10. bis zum I5. Jahrh. diese Ruinen noch immer als ein
befestigter Platz zum Aufschlagen des Lagers muhamedailischer Für-
sten benutzt wurden, die dann ihre Reflexionen über die I-linfälligkeit
irdischer Grösse, wie sie der Ort. ihnen einllösste, schriftlich zurück-
liesseil. Ritter VIII. 921.