Architektur.
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so untersagte er sie auch nicht, und Glanz und Pracht
waren nicht nur gestattet, sondern hatten bei diesen
Verehrern des Lichtes sogar eine religiöse Weihe. Wir
finden daher Nachrichten, dass die persischen Könige sich
ägyptischer und griechischer Künstler bedient habeuili).
Glücklicher Weise sind wir aber nicht auf diese N ach-
richten beschränkt, die erhaltenen Monumente Hi) bewei-
sen die Existenz bildender Künste in Persien überhaupt,
und lehren zugleich, dass sie nicht bloss in Nachahmun-
gen fremden Geschmackes bestanden, sondern einen
eigenthümlichen Charakter haben. Nicht alle Monumente,
Mauertrümmer und Felsreliefs, die wir in Persien finden,
gehören der ältern Zeit an, mit der wir uns hier beschäf-
tigen. Die berühmten Bildwerke von Kermanschah, die
der Orientale dem unglücklichen Geliebten der Schirin,
Ferhad, zuschreibt, die ritterlichen Gestalten in den Ber-
gen von Murghab und andere gehören der Zeit der Sas-
saniden, dem vierten Jahrhunderte n. Chr. an, einer
N achblüthe der altpersischen Ilerrlichkeit. Aber auch aus
der Zeit der Nachfolger des Cyrus sind wichtige Ueber-
reste erhalten. Die bedeutendsten derselben liegen im
eigentlichen Persien, in Farsistan, einer weiten fruchtbaren
Bergebene, die von dem Bend-Emir, dem Araxes der
Alten, und dem kleinem Flusse Cur oder Cyrus bewäs-
sert, sich durch Fruchtbarkeit auszeichnet. Hier finden
sich Ruinen an mehreren Stellen, in ziemlicher Verbrei-
tung, und wir dürfen nicht zweifeln, dass diese ganze
Gegend für die Perser eine grosse religiöse und nationale
Diodor
87.4
Herodot
hisl.
M) Die Kenntniss derselben hat durch die neueren Reisenden
Morier, Eich und besonders Ker Porter und Ouseley bedeutend ge-
wonnen. S. darübvr Ausführlivlles bei Rilfer Th. VIII.
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