Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Religion 
und 
Verfassung. 
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Genien, mischt überall das Böse und Schädliche hinein. 
In der Welt bekämpfen sie sich; Alles, was existirt, 
gehört entweder zu dem Reiche Ormuzd oder Ahrimafs, 
das Leblose eben so wie das Lebendige. Alle Menschen, 
welche gegen Zoroasters Gesetze sündigen, alle giftigen 
und schädlichen Pflanzen, alles Unreine dient dem Ahriman. 
Im Leuchtenden und Reinen herrscht Ormuzd, die Sonne, 
das Feuer ist seine Substanz im physischen, sein Symbol 
im moralischen Sinne, da sein Reich sich eben so sehr 
auf die äussere als auf die innere Welt erstreckt. Einst 
soll 
des 
aber Ahriman dem Ormuzd unterliegen, das Reich 
Lichtes unbeschränkt und unverkümmert sein. Zu 
diesem 
Ziele 
ist 
OS 
die 
Pflicht 
des 
Ormuzdverehrers 
alles Böse und Unreine auszurotten, für Ordnung und 
Reinheit zu sorgen. Daher werden denn Arbeitsamkeit, 
besonders die nützlichen Beschäftigungen des Ackerbaues, 
der Viehzucht und Gärtnerei, ferner Reinlichkeit verbun- 
den mit manchen ceremoniellen Vorschriften , endlich 
Ordnung und alle häuslichen Tugenden, besonders aber 
auch Gehorsam gegen den Hausvater und König in den 
heiligen Büchern nachdrücklichst empfohlen. Manches 
Gute musste die Folge dieser Lehre sein, und noch heute 
zeichnen sich die Parsen oder Feueranbeter, wo sie sich 
erhalten haben, durch stille Thätigkeit und Rechtlichkeit 
aus. Allein dennoch konnte auf der Grundlage eines so 
scharfen Gegensatzes, der wie alle VerstandesbegriHe 
nur eine relative Wahrheit hat, keine haltbare sittliche 
Gestalt des Lebens entstehen. Der Zend-Avesta setzt 
vier Casten, ähnlich begränzt wie die indischen, voraus, 
allein wenn sie überhaupt jemals die schroffe Absonde. 
rung, wie in Indien gehabt haben sollten, so war diese 
nicht von Dauer gewesen und hatte in der Zeit, in welcher
	        
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