Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Babylonier. 
unter 
die 
sieben 
berühmtesten 
Werke 
zählen. 
Die Mittel 
zur Anwendung von Hausteinen waren daher vorhanden, 
doch zog man das gewohnte leichte und fügsame Material 
vor. Unter den 'l'rüm1nern hat man nur Ziegel gefunden. 
Die Beschreibungen der Bauten bei den griechischen 
Schriftstellern geben den Eindruck des Kolossaleil. Mauern, 
deren Höhe von fünfzig bis dreihundert Ellen angegeben 
wird, so breit, dass zwischen den Häusern, die auf ihnen 
standen, ein vierspänniger Wagen umwenden konnte, 
umgaben die Stadt in einem Umfange von vierhundert 
achtzig Stadien oder zwölf geographischen Meilen. Ohne 
Zweifel war dieser Raum nicht ganz mit Gebäuden be- 
deckt, sondern enthielt auch Ackerland, und es scheint 
fast, dass innerhalb jener Vormauer eine zweite Einfas- 
sung die eigentliche Stadt umschloss. Unter den Pracht- 
bauten ist zuerst der Tempel des Belus zu erwähnen, 
ein kolossaler, treppenartig pyramidalischer Bau, auf einer 
Grundfläche von einem Stadium oder sechshundert Quad- 
ratfuss, aus acht, nach oben zu abnehmenden Absätzen 
übereinander bestehend, deren Gesammthöhe ebenfalls 
auf ein Stadium angegeben wird. Noch in dem obersten 
und mithin kleinsten dieser Stockwerke befand sich ein 
grosser Tempel, in welchem keine Bildsäule, sondern ein 
grosses prächtiges Ruhebett mit einem goldenen Tische 
stand, und wo Nachts eine nach der Angabe der Priester 
von dem Gotte erwählte Jungfrau weilte. So wenigstens 
erzählt Herodot, während Diodor von goldenen Statuen 
spricht, welche dort gestanden, aber von den Perser- 
königen geraubt seien. Um diese acht Stockwerke zog 
Sich eine grosse Kreistreppe, von welcher die Pforten in 
das Innere der verschiedenen Abtheilungen führten. Der 
Cultus der Babylonier erforderte genaue Beobachtungen
	        
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