Indien.
Antilopen liegen unter seinem Schatten, und das Weib-
chen reibt sich sanft die Stirne am Horn des Männchens.
Noch zartere Landschaftsschilderungen , wenn auch
ohne Beziehung auf Gemälde, finden sich in einem spä-
tern Drama aus dem achten Jahrhundert unserer Zeit
rechnnng. Hier heisst es:
Die Dännnerulng hängt im Westen
Und an dem Saum des l-lorizontes stiehlt
wie Tanulla Blüthen
Die Dunkelheit sich
Entlang; verschwunden sind der Erde Gränzen
Als wären sie von Wasser überfluthet. u. s. w.
An einer andern Stelle wird die Aussicht
Gebirges beschrieben:
des Vindhya-
Thäler
Wie weit dehnt sich die Aussicht! Berg nnd
Und Städte, Dörfer, Wälder, helle Ströme!
Dort wo der Para sich und Sindhu Windeln,
Erscheinen Padnavatis Thünne, Tempel,
Hallen und Thore in der Flutlt verkehrt,
Gleich einer Stadt, die aus dem Himmel ward
in die
Herabgexxmrfexl
Silberwellen.
Auch die Vergleichungen der Frauen mit den Licht-
erscheinungen des Himmels zeigen oft eine grosse
Empfänglichkeit für diese. Wir finden daher eine sehr
entschiedene Richtung des Sinnes auf die malerische
Schönheit in der Natur, mehr als bei andern alten Völ-
kern, wie sie uns im Laufe der Geschichte vielleicht
nicht eher, als bei den christlich germanischen Stämmen
wieder vorkommt. Dennoch bleibt es zweifelhaft, ob
"Ü Aus dem Drama Malahi und Madhava oder die heimliche
Heirath von Bhavabhuti, im Theater der Hindus Th. Il. Es frag:
sich "ncrdmgs: 0b der englische Uebersetzer das Bild nicht einiger-
maasscn geschmückt hat.