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Indien.
Interesse, die Anforderungen zu hören, welche die Be-
wohner von Ceylon an das Ideal einer vollkommen
schönen Frau machen. Sie habe, sagen sie, reiches Haar,
wie der Schweif des Pfaues, bis zum Knie in Locken
herabhängend, Augenbraunen gleich dem Regenbogen,
Augen gleich dem Saphir, eine Habichtsnase, Lippen wie
Korallen, Zähne klein wie Jasminknqspen. Der I-Ials soll
dick und rund sein, die Brust wie die junge Kokosnuss,
die Taille schmal und mit der Hand zu umspannen, aber
die Hüften breit; die Glieder spindelförmig zulaufend,
die Fusssohle ohne Höhlung, die Haut ohne Knochen-e
Vorsprünge in).
In den alteirGedichten Wird die Schönheit, besone
ders wiederum der lih-auen, häufig geschildert oder durch
sehr zarte Vergleichungen versinnlicht. Die allgemeinste
oft wiederholte Bezeichnung schöner Gestalten ist die,
dass sie schlanken Leibes, mit weitem Auge sind. Oft
aber werden dann auch die einzelnen Theile aufgezählt,
Braunen, Ilaar, Hüften, Haut, Mund und Zähne als schön
gerühmt. Der gewöhnlichste Vergleich für Frauen ist der
mit dem Monde. Die schöne Damajanti H) ist „schin1-
nmernden Leibes, des Mondes Schimmer nicht achtend
"wegen des eigenen Lichtes," sie ist die Vollmondgleiche,
„die durch Schimmer alle Lande von Nacht befreit," oder
„gleich dem jungen Mondstreif am Himmel, Welchen
"schwarzes Gewölk umhüllt." In der 'l'rauer ist sie wie
der blasse Streif des N eumondes. Als sie ihren Geliebten
wiedergefunden, strahlt sie, wie die Nacht wenn sich
erhebt der Vollmond. Sehr häufig sind auch die Ver-
gleiche mit dem Lotos, sowohl für die ganze Erscheinung
Hitler
Nalla
VOII
übersetzt
Damajanti
Knsegartexl.
1820.