Drittes
Kapitel.
Plastik
und
Malerei
der
Inder
Zll
Die Hindus gehören, auch nach unsern Begriffen.
den schönem Völkern. Sie sind von zierlichen und
geistreiehen Zügen, lebendigem Auge, der Kopf ist meist
länglich, der Körper gross und schlank gebaut, aber dabei
wenig muskulös und höchst zart, von kleinen Fiissen
und Händen. Die Natur hat daher das ihrige gethan, um
ihren Schönheitssinn zu Wecken. Auch sprechen sie viel
von Schönheit und ihr Geschmack ist richtiger als der
der meisten andern Orientalen. Während bei diesen
namentlich an den Frauen eine gewisse Corpulenz ohne
weitern Unterschied für Schönheit gilt, machen die I-Iin-
dus feinere, ja. selbst übertriebene Ansprüche. Wir finden
dass die kundigen Brahmailen, welche der Prinz in einem
alten Gedichte zur Besichtigung" der Auserwählten ab-
sendet, nicht weniger als sechs und vierzig Zeichen der
Schönheit an ihr wahrnalnnen. Auch die heutigen indischen
Grcssen sind nicht minder delicat, und es ist nicht ohne