Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Indische 
Architektur. 
belaufen haben, und einige Hundert stehen noch jetzt 
aufrecht. Sie sind alle aus rothem Granit, die kleinem 
50 bis 60, die grössern 150 bis 180 Fuss hoch; kein 
Holzbalken ist in ihnen, sondern sie sind ganz in Qua- 
dem gebaut durch Eisenklammern zusammen gehalten. 
Die Kuppelform ihrer Dächer gleicht der an den alt- 
griechisehen Thesaurarien. Alles ist mit weit vorragenden 
lebensgrossen Seulpturen bedeckt; Götter , tanzende 
Nymphen, Krieger mit Pferden und Elephanten, Schlach- 
ten, Prozessionen, löwenähnliche Monstra wechseln mit- 
einander ab 
Es würde zwecklos sein, hier noch mehrere dieser 
Tempelbauten namhaft zu machen, da zu einer ClassiIi- 
cation derselben noch die Materialien, namentlich genaue 
architektonische Zeichnungen fehlen. In den Details zei- 
gen alle diese Bauten einen überladenen Reichthum. Die 
einzelnen Stockwerke sind durch gewölbartige Dächer, 
aus denen im untersten Absatze oft noch eine Reihe 
kleiner Kuppeln hervortreten, getrennt. An den Wänden 
sind dann Pilaster, Nischen mit buntgesehweiften Be- 
krönungen, vielfache Zwischengesimse mit schnörkelhaf- 
ten Verzierungen, abenteuerliches Bildwerk angebracht. 
Die Säulen sind rund oder achteckig, mit wechselnden 
willkürlichen Kapitälen, die noch oft an die der Grotten- 
tempel erinnern. Die inneren Räume sind niedrig und 
finster. Die Form der Kuppeln ist wechselnd, öfter so , 
dass eine von engerm Durchmesser sich unmittelbar über 
ü) Ueber diese Pagodexl Bauten v. Bohlen II. S. 82 tf. Ritter 
Th. Vl. Ramisseraln S. O. Chillannbrunx S. 304. Jagernalut und Hara 
Klleir S- 549. Andere Pagoden Conjevarannx S. 320. Tripetti S. 2235. 
Chandode am Nerhudda S. 621. Tenlpelruinen auf dem itlalma- 
platßilll in Olljeinl S. 770. Barolli, Chitore und andere Tennpelruinen 
am Chumbul S. 80l_Sl6.
	        
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