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Indische
Architektur.
Wirkung der ägyptischen Pyramiden. Die Pagode von
'l'anjore hat nicht weniger als 17 solcher Absätze oder
Etagen über einander. Die von Chillambrum hat bei glei-
chem Reichthum ein mehr alterthümliehes Ansehen. Ihre
Mauern umfassen ein Areal von wenigstens 1200 Fuss
Länge und 900 Fuss Breite und darin mehrere Tempel
von der Grösse unserer Kathedralen. Von den Verzie-
rungen des Innern mag es eine Vorstellung geben, dass
in einem dieser Tempel von den Kapitälen der vier Pfei-
ler Kettenfestons von Granit herabhingen, jede Guirlande
von 29 Ringen aus einem Felsstück von 60 Fuss gear-
beitet f). Aehnlieh wie die Gegend von Tanjore ist i'm
Norden des Dekan die Provinz Orissa reich an Heilig-
thümern. Nach den sanskritisehen Schriften ist sie ein
Lieblingsaufeilthalt der Götter, ihre glücklichen Bewohner
sind der Aufnahme im Himmel gewiss, und auch der,
welcher das Land als Pilgerbetritt, und sich in dessen
Flüssen badet, darf die Vergebung seiner Sünden hoffen,
und seien sie auch bergeshoch. Daher ist denn dieses
Land ein Ziel der Wallfahrten. Vor allen andern ist die
Pagode von J agernaut berühmt, als die grösseste, be-
suohteste und reichste. Zwar ist sie nicht von hohem
Alter, da sie erst gegen das Ende des zwölften Jahr-
hunderts unserer Zeitrechnung vollendet war, indessen
ist sie nach dem Muster der altern, zum Theil jetzt ver-
lassenen und in Ruinen liegenden Tempel gebaut. Durch
ihre Lage am Meere und durch ihre kolossale Felsenbasis
ist die Pagode von Jagernaut imposant, aber die Aus-
Führung ist roh und hat für das Auge nichts Angenehmes;
in neuern Zeiten ist Sie überdies durch Restaurationen
L") Ein
(iranitkellv
neuerer Reisender
erhalten. Bitte r
fand jedoch
VI. 304.
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Billig-
dieser