Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Pagodem 
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grössern dieser Pagoden bestehen aus einenl oder meh- 
reren viereckigen Höfen, von einer Mauer eingefasst, 
mit 'l'hürmen auf den Ecken. Die Eingangsthore haben 
im Innern Säulenhallen und sind von einer gewaltigen, 
in mehreren Absätzen aufsteigenden Pyramide bedeckt. 
Liegt die Pagode am Strom, so führt der ganzen Breite 
nach ein Treppengang bis zum WVasser hinab. Innerhalb 
des Hofraumes sind Reinigungsteiche, Säulengäilge, grosse 
Hallen zur Beherbergung der Pilger (Tshultriis), kleinere 
Tempel der I-Iauptgottheit, auf vier oder aehteckiger 
Basis, mit einer oder mit drei Kuppeln" über die Neben- 
gebäude sich erhebend. Die meisten berühmten Pagoden 
sind im Dekan und viele derselben vereint auf der Süd- 
spitze, gegen die Insel Ceylon hin. Hier liegt die kleine 
Insel R am i s s e r a m, ein berühmter Wallfahrtsort, wo Rama, 
der Heros des Epos, in dem Kriege gegen die Raksehas 
oder Dämonen nach Ceylon überschilfte, ganz mit pracht- 
vollen heiligen Gebäuden bedeckt. Ein pyramidales Ein- 
gangsthor, hundert Fuss hoch, von oben bis unten mit 
Sculpturen geschmückt, führt zu dem 'l'e1npel, der massiv 
aus mächtigen Quadern, in kolossalen Verhältnissen ge- 
baut, von mehr als tausend Säulen getragen, durch 
Reichthum und Grösse einen unbeschreiblichen Eindruck 
machen soll. Unfern dieser Insel auf dem Continente des 
Dekan sind die nicht minder berühmten und grandiosen 
Pagoden von T anj ore und Chillambrum. Auch bei ihnen, 
wie bei denen von Ramisseram, herrscht die pyramidale 
Form vor, doch überall so, dass die einzelnen Absätze 
oder liltagen bedeutend zurück treten, durch Gesinlse 
von wunderlich kühner Form gekrönt, und mit bunten, 
abenteuerlichen Sculpturen bedeckt sind. Das Ganze 
macht daher durchaus nicht die einfache und imponirentle
	        
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