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Indische
Architektur.
pel ist wieder flach, aber überall so zerstört, dass sich
nicht genau angeben lässt, Welche Verzierung hier zur
Krönung des Ganzen angebracht gewesen. Das ganze
Gebäude ist gewöhnlich 50 bis 70 Fuss hoch. Ausgra-
bungen, welche in mehreren dieser Thürme angestellt
werden, haben ergeben, dass sie im Innern eine Reihe
von kleinen gemauerten viereckigen Kammern enthalten,
eine über der andern in senkrechter Richtung, so dass
sie zusammen eine brunnenartige Vertiefung, einzeln
aber mehrere Etagen bilden, die jedoch im Aeussern nicht.
sichtbar sind. Im Innern jeder dieser Hallen fand sich
irgend ein Erinnerungszeichen, gewöhnlich eine verschlos-
sene Büchse von Metall, in welcher theils Münzen , Ringe,
Edelsteine, theils auch eine zähe braune Flüssigkeit gefun-
denwurde, die ohne Zweifel aus vermoderten vegetabilischen
und animalischen Substanzen entstanden ist. DieseThürme
werden im Volksdialect der Umgegend Tope genannt,
Welches von dem Sanskrittivorte Stupa, d. i. Grabhügel
oder Thurm, herzurühren scheint. Es ist kein Zweifel,
dass auch dies wieder buddhistische Dagops sind, um
somehr als sich aus den Nachrichten chinesischer Rei-
senden und Geschichtschreiber ergiebt, dass in dieser
Gegend vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum 8. Jahrh.
n. Chr. blühende buddhistische Königreiche existirten m).
Indessen sind die in den eröffneten Knppelgebäuden ge-
fundenen Münzen theils römische aus dem Ende der_
Republik, theils spätere Sassaniden Münzen, mithin aus
der Zeit von etwa 100 Jahre vor bis zum 6. Jahrhundert
nach
Chr.
herrührend.
Das
Alter
dieser
Monumente
ist
daher
nach
indischem
keinesweges
Maassstabe
sehr
deutend.
296.
VII.
Ritter