Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Indische 
Architektur. 
In den Grotten ,b welche wir an ihren Bildyverkerl 
als buddhistisch erkennen, sind die Pfeiler meistens 
schlanker und schöner. Ueberhaupt unterscheidet sich die 
Architektur dieser Grotten vortheilhaft von der der übrigen; 
ihr Grundriss bildet ein längliches Viereck, die Pfeiler- 
reihen sind dichter und theilen daher den Raum deutlich 
in drei Schiffe, von denen das mittlere bedeutend breiter 
ist; die Decke ist gewölbt oder doch sonst höher, die 
Verzierungen sind massiger, das Ganze einfacher und 
freier. Dazu kommt dann nun noch, dass die Wände nicht 
von jenen kolossalen halbfrei stehenden Gestalten bedeckt 
und beschattet sind, und dass das eine Buddhabild am Ende 
des Tempels als Zielpunkt eines längeren Raumes vor- 
theilhaft wirkt. In einigen Fällen mögen diese Grotten 
neuer sein, in den meisten aber stehen sie in der Aus- 
führung den übrigen ganz gleich, und scheinen daher 
auch von gleichem Alter. Um so merkwürdiger ist diese 
Verschiedenheit, weil daraus hervorgeht, dass die Anf- 
fassung des Gottes und die einfachere Lehre eine andere 
Behandlung auch des Architektonischen hervor brachte. 
Bei den Griechen sonderten sich die verschiedenen Style, 
wie wir sehen werden, nur als aesthetische Individuali- 
täten ohne praktische Beziehung. Die Vorstellung des 
Gottes hatte darauf keinen Einfluss. Bei den Hindus 
scheint 
aber 
auch 
die 
Architektur 
unmittelbar 
VOIl 
dem 
specielleil Lehrsystem oder dem Charakter des Tempel- 
gottcs bestimmt zu sein. Die wilden mythologischen Tra- 
ditionen und die sinnlich orgiastischcn Vorschriften der 
Sivareligioxi brachten auch ausschweifende, schwülstige, 
die strengen, mehr auf das Innerliche gerichteten Lehren 
Buddhäüs einfachere Formen hervor. Hier können wir 
daher 
die 
Architektur 
in 
einenx 
gewissen 
Sinne 
symbo
	        
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