Grottentempel.
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aber von sehr unruhiger, sich einziehender und anschwel-
lender Gestalt erscheinen Pfeiler von beschriebener
Art, kommen in Elephante und in mehreren Tempeln
von Ellora vor und scheinen überhaupt die gewöhnlich-
sten. Zuweilen hat das Kapitäl statt der Kugelgestalt
eine viereckige Form, welche nach unten zu in schmecken-
förmigen oder widderhornartigen Voluten ausgearbeitet
ist. Der Stamm besteht dann über dem viereckigen Theile
aus einem nicht runden, sondern achteckigen Theil, der
ebenfalls von geringerm Durchmesser und an seinen Sei-
ten verziert istw). Runde Stämme finden sich nur ein
Mal , in der oben erwähnten Tempelgruppe von Bang.
Nicht selten haben auch die Kapitale Thiergestalten, so
namentlich in Carli drei Elephanten. Auf freistehenden
Säulen am Eingange der Tempel findet sich in Carli und
Kennery statt des Kapitäls ein Ornament von drei mit
dem Rücken gegen einander gekehrten Löwen. In einer
Grotte zu Nassuk alterniren sogar Löwen, Ochsen und
Elephanten auf den Kapitälen. Aber auch hier scheint
der viereckige oder achteckige Stamm beibehalten, dessen
schwere Form durch die monströse Verzierung der Ka-
llllf
pitäle
noch
lastcnder
wird.
ä) Niebuhr, der nur den Tempel von Elephailte kennen lernte,
bezeichnet den viereckigen Theil als den Stylobat, den runden als den
Stamm der Säule, wodurch denn, da dieser viel kleiner ist als jener
und fast eben so hoch als dick, für europäische Vorstellungen das
Ganze völlig monströs und verkriippelt erscheinen muss. S. NiehuhrÄs
Reise. Kopenhagen 1763 Th. II. In der That ist es aber fast nicht
möglich, in den einzelnen Theileu des indischen Pfeilers eine fesle
Bestimmung, wie in der griechisch-römischeu Architektur, zu er-
kennen.
in Visvacurnxa
Ellora.
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