Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Grottentempel. 
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sie reicher und bestehen aus vier Haupttheilen, einem 
viereckigen Stamme, einem runden Mittelgliede, einem 
Halse und einem dicken wulstigen Kapitale. Der vier- 
eckige Stamme, der zuweilen auf einer Platte steht, ist 
etwa zweimal so hoch, als die Seite seines Grundquad- 
rats. Er schliesst oben mit einer scharfen Ecke oder mit 
einer Art von Volute ab. Der aus ihm hervor gehende 
runde Hals ist etwa halb so hoch wie jener viereckige 
Stamm, sein Durchmesser aber etwas kleiner, wie die 
Seite desselben, so dass er nicht wie eine feste Masse 
auf ihm liegt, sondern daraus hervor wächst, wie der 
Stiel aus der Scheide. Aber dennoch ist keine Erinnerung 
an Pflanzenformen dabei sichtbar, vielmehr wird diese 
sogleich dadurch ausgeschlossen, dass der runde Theil 
nicht cylinderförmig gleich bleibt oder sich in Pflanzen- 
weise nach oben ausbreitet, sondern vielmehr nach oben 
zu eingezogen ist. Der Hals, wenn ich ihn so nennen 
darf, besteht dann aus mehreren, gewöhnlich drei, her- 
umlaufenden Bändern oder Wülsten. Auf ihm ruht das 
Kapital, und zwar gewöhnlich in Form einer platt- 
gedrückten Kugel, welche von der Stelle, die dem Halse 
aufliegt, sich ausdehnt, und so weit anschwillt, dass sie 
einen die Ecken des untern Quadrats überragenden, viel- 
leicht sie umschreibenden Kreis bildet, sich dann nach 
oben zusammen zieht, und nun mit einer eben so schma- 
len Fläche als die untere dem Säulenhalse aufliegende, 
die Plinthe und ein Gebälk trägt, das sie mit der Decke 
verbindet. Nirgends tritt hier also das Zweckmässige 
deutlich hervor; jener untere viereckige Stamm ist es 
nicht, denn seine Ecken beschränken den Raum, ohne 
zu tragen , das kugelförmige Kapital ist es eben 
so wenig, seine Ausladung erschwert nur und trägt
	        
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