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Indische
Architektur.
gehalten werden , als die epischen Gedichte und die
Städte, die der Beschreibung als Vorbild dienten. Auch
deutet die unbekannte Schrift und ferner das friedliche
Nebeneinandren-bestehen der beiden
Secten auf eine entfernte Von-zeit
später so feindlichen
hin. Da endlich die
Reisenden sogar eine Verschiedenheit des Styls an diesen
Werken, eine allmälige Ausbildung desselben wahrge-
nommen haben, welche einen Jahrhunderte lang beste-
henden friedlichen Zustand des erbauenden Volkes vor-
aussetzt, so lässt sich selbst bei dem Mangel einer
urkundlichen einheimischen Geschichte, das völlige Ver-
gessen desselben nur durch einen gewaltig grossen
Zwischenraum erklären. Daher nehmen denn auch die
meisten
Forscher
ein
sehr
hohes Alter
dieser Denkmäler
Indessen
sind freilich
die Ansichten sehr
verschieden.
Einige haben diese Monumente sogar, jedoch wie es
scheint, mit schwachen, völlig widerlegten Gründen, nicht
weiter als in die Zeit vor den Einfällen der Muhanleda-
ner, etwa in das neunte Jahrhundert n. Chr. verlegen
Wollenf). Andre sehliessen aus der zarten, üppigen und
überladenen Aussehmückung auf die spätere Blüthezeit
der Hindus, auf die Zeit der dramatischen Dichtung M).
Jene oben angeführten Nachrichten über die Erzählung
des Bardesanes und über die Einführung des Buddhismus
in Ceylon führen uns aber in eine Weiter entlegene Zeit
hinauf, und der Schluss aus dem Styl dieser Monumente
Dieser zXnsicht ist Langües, Monumens (le PHÄHÜOSIHII l.
und Bischof Heber im Quarterly Review. 1826. und in seinen: Leben.
Uehers. Berlin 1831. II. S. 289. S. (lngegen Bitter V. S. 681. ff.
Schlegel Ind. Bibl. II. S. 463, besonders Heeren a. u. O. Auf die
Klmslurlheile des vortrefflichen Bischofs Heber, ist, wie sich aus
vielen seiner Aeusserungen ergieht, nicht grosses Gewicht zu legen,
H) Kllgler Handbuch S. 100.