Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Grottentexupel. 
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und bemerkt, dass ihre, nach Osten gerichteten Gesichter 
am Morgen lächeln, am Abend trübe sehen. Zur Seite 
beider Kolosse führen quadratische Löcher zu Höhlen 
und Gängen, durch welche sich ein Weg bis zur grössten 
Höhe der Figuren emporwindet. Auch die andere Seite 
des Berges ist von Höhlen durchbohrt, die noch jetzt 
dem grössten Theile der Population von Bamyan als 
Wohnstätten dienen. Ihre Zahl wird auf zwölftauseml 
geschätzt, Fabelhaftes von langen Irrwanderungen darin 
erzählt. Sie sind zum Theil sehr gross, sollen Nischen 
und Sculpturen enthalten; doch hat die Unsicherheit der 
Gegend bis jetzt sorgfältige Untersuchungen nicht gle- 
stattet. Unzweifelhaft aber ist es, dass auch diese Werke 
indisch-buddhistischen Ursprungs sind, und ihre Ent- 
stehung weit hinauf (nach Ritter bis in das achte Jahr- 
hundert v. Chr.) zu rücken ist. 
Die Anlegung unterirdischer Tempel ist noch jetzt 
in Indien nicht völlig ausser Gebrauch; die dem Buddhis- 
mus verwandte Secte der Jaina's besitzt noch solche 
Heiligthümer aus neuerer Zeit. Indessen sind sie in sehr 
viel kleinerem Maassstabe, als jene alten Werke, und 
wohl mit einer Rücksicht angelegt, welche bei jenen 
durch ihre Grösse ausgeschlossen ist, nämlich um bei 
Angriffen der Muhamedaner und selbst der Brahmanen 
Verborgenheit und Zuflucht zu gewähren m). Auch bei 
den Buddhisten auf der Malayischen Halbinsel sind die 
Höhlen noch der beliebte Aufenthalt der Einsiedler und 
Priester, aber es fehlt viel, dass die Ausschmückung den 
Werth und die Schönheit habe, wie in jenen alten 
Werken. Nirgends endlich findet sich bei den heutigen 
Brahmanen, so ilnveränderlich sie sonst in ihrer hoch- 
Ritter. 
551, 
652, 
654. 
V 
gl_ 
741.
	        
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