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Indische
Architektur.
nicht bloss durch die Bildwerke, sondern durch den Styl
der Architektur, die in allen buddhistischen Denkmälern
einfacher und regelmässiger ist. Die bei der Stadt Baug
in derselben Gegend entdeckten vier grossen Grotten-
tempel mit mehreren Seitengemächern, scheinen ebenfalls
buddhistisch, indem sich darin keine Spuren der Brahma-
nischen Mythologie, keine ihrer vielgliedrigen Idole fin-
den m). Endlich findet sich noch ganz im Norden, auf
der Westseite des Indus, also schon nicht mehr im eigent-
lichen Indien, sondern im Hindu-Klaus, in dem Zwischen-
lande von Indien und Persien, ein höchst merkwürdiger
Grottenbau, der von Bamyan, nicht weit entfernt von
Kabul w). Hier erregen schon seit Jahrhunderten zwei
kolossale Gestalten, in den Felsen gehauen, in Nischen,
von Malereien umgeben, die eine wohl 120 Fuss, die
andere etwa halb so hoch, den Zorn der rechtgläubigen
Moslem auf ihren Durchzügen nach Indien. Die Vorüber-
ziehenden hielten es für Pflicht, die Götzenbilder wenig-
stens durch ein paar Schüsse zu verletzen; Kaiser
Aurengzeb am Ende des 17. Jahrhunderts, liess sogar die
unteren Theile mit Kanonen zerstören, die oberen trotz-
ten dem Angriffe. In diesem Zustande fand sie auch
noch der neueste Reisende, die Kopfe mit breiten Lippen
und herabhängenden Ohren, der Körper nicht nackt, son-
dern mit einem Stuccogewande bekleidet, die Zeichnung;
überhaupt roh. Die Sage der Muselmänner erkennt in der
kleinem Gestalt ein Weib, hält beide für das erste
Menschenpaar, deren Grab denn auch in der Nähe sei,
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Beschreibung
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S. B25. Bamyan VII. S. 250. IT.
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