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Indische
Architektur.
Verdienst suchen, einer unreinen Caste, den Dhairs," zu-
geschrieben, und deshalb Dherwara genannt. Eine andere
aber, Bisma Kurm (Visva carnla), steht nicht in so schlech-
tem Rufe. In einer dritten, die sie Dus Awtar, die zehn
Incarnalionen, benennen, finden sich sogar Bildwerke des
Brahmacultus mit buddhistischen neben einander Wie
diese nahe Verbindung der jetzt so feindlichen Secten
des Siva und Buddha zu erklären ist, 0b diese Bauten
älter sind als die Trennung beider Lehren, oder 0b nach
derselben die Buddhisten mächtig genug waren, um neben
den Brahmadienern auch ihren Theil an dem Götterberge
zu behaupten, muss dahin gestellt bleiben, bis weitere
Forschungen darüber Licht verbreiten. Jedenfalls können
diese unermesslichen Bauten nur das WVerk vieler Tau-
sende von Arbeitern und Künstlern, ja eines ganzen
Volkes von Steinhauern, und mehrerer Jahrhunderte ge-
wesen sein. Die Beobachter wollen an ihnen auch einen
sehulmässigen Fortschritt vom Rollen zum Vollendetern
bemerkt haben, so dass sie einer langen Periode ununter-
brochener künstlerischer Entwickelung angehören. Aber
die Zeit und das Volk, den Namen des Erbauer-s oder
der Beherrscaher, selbst. des Priestergeschlechtes, das
hier so lllächtiges hervorrufen konnte, nennt keine Ge.
schichte, sogar die sonst überall so geschäftige 'l'raditi0n
schweigt (iarüber.
Die Sculpturen, besonders die der (zentralen, dem
Brahmacultus ausschliesslich angehörigen 'l'empelgruppen,
sollen zum 'l'heil des griechischen Meissels nicht ganz
unwürdig sein, aber, „die "phantastische Architektur erfüllt
.,nicht mit dem Gefühl des WVohlbehageims und Schönen,
in lndia et
24.
S. Views
ll. S. 18.
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(fapt
Elliot.
London.