Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Indische 
Architektur. 
wir noch nicht, sondern nur Angaben und Abbildungen 
einzelner Theile; die Grösse des ungewohnten Schauspiels 
und die Menge der Gegenstände gestatteten es den Be- 
suchenden noch nicht, sich an eine das Ganze umfassende 
Arbeit zn wagen. 
Die grösste dieser Tempelstätten wird Kailasa d. i. 
der Seligen Sitz genannt. Tritt man in dessen Felsthor 
ein, so gelangt man in die Mitte eines in den Felsen 
gehauenen grbssen Hofraums, der eher das Ansehen 
eines verzauberten Steinbruchs darbietet, als eines Ge- 
bäudes. Ohne die grosse Vorhalle hat dieser Hof eine 
Tiefe von 247, eine Breite von 150 Fuss. Die umgeben- 
den Felswände, von Grotten und Gallerien durchbrochen, 
steigen bis zur lIöhe von 100 Fuss auf". In der Mitte 
ist aber eine grosse, isolirte Felsenmasse stehen geblie- 
ben, welche auswendig gemeisseltyinwendig ausgehöhlt, 
den Tempel selbst darstellt. Er hat Kirchengrösse, 103 
Fuss lang, 61 Fuss grösste Breite , aber im Innern nur 
17 Fuss Höhe, während im Aeussern die reich und phan- 
tastisch verzierte Masse sich bis auf 90 Fuss erhebt. 
Zur Seite stehen kleinere Steinpagodeil, 38 Fuss hehe 
Obelisken, und Elephanten in mehr als natürlicher Grösse 
als 'l'empelwäehter. Von dem Tempeldaehe waren einst, 
nun zum Theil zertrümmerte, Steinbrüeken durch die Luft 
hinüber zu den ilächsten Felshallen der obern Stockwerke 
geschlagen. 
mit Götter- 
Alle Wände im 
und 'l'hierbildern 
Innern und Aeussenl sind 
von aller Grösse und Art, 
in den mannigfaltigsten Gruppen, oder mit Inschriften in 
indischen aber veralteten und bisher noch nicht entziffer- 
ten Buchstaben bedeckt. Ein grosser Theil der Grotten: 
welchc das Gebirgstheater durchstechen, ist noch nicht 
näher untersucht, manche nuögcn durch die Zeit zerstört,
	        
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