Religiqu.
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tes sein kann, gedacht wird. Es sind dies Sätze, für
welche sich auch in den VedaFs und den spätem Philoso-
phemen der Brahmailen ein Anklang findet; während aber
die dichterische Phantasie der Vischnuiten und Siva,
diener mit einer glücklichen Ineonsequenz sich von den
trostlosen Steppen einer solchen, in's Leere führenden
Weisheit abwendete, ist sie hier einseitig verfolgt. Von
der Gottheit selbst ist bei den Buddhisten wenig die
Rede, sie erscheint ihnen nur als die unbestimmte tlies-
sende Seele der materiellen Welt. Nur ihre Heiligen sind
der Gegenstand ihrer Verehrung, und zwar nicht bloss
in den Tempeln, sondern auch im Leben. Denn diese
Secte ist es, welche das Dogma der Seelenwanderung
in der Ausdehnung glaubt, dass die Seele des Dalai Lama
in Tübet, und einiger andern ähnlichen Küchenfiirsten
die Erde niemals verlasse, sondern nach dem Tode des
Einen unmittelbar in dem Körper eines Kindes sich rege-
nerire. Als der Stifter der buddhistischen Lehre wird
Gautam a, König von Magadha, einstimmig genannt, mit
dem Beinamen Buddhas d. h. der Vernünftige. Von sei-
nem Leben werden fabelhafte 'l'raditionen gegeben, er
erscheint selbst als eine Regeneration eines früheren
Buddha's. Die Zeit, in welcher er lebte, ist nicht zu be-
stimmen, indem die verschiedensten Angaben (larüber
und zwar ohne Widerstreit existiren, weil die Vorstel-
lung sogleich bereit ist eine Regeneration anzunehmen.
Frühestens mag er um die Zeit der epischen Gedichte
gelebt haben, jedenfalls aber nicht später als 543 v. Chr,
weil dieses die Kleinste unter den in verschiedenen Län-
dern angegebenen Zahlen ist, und ihr einige Beglaubigung
dadurch wird, dass von diesem Jahre an, als von dem
der Einführung des Buddha-Cnltus die Zeitrechnung der