Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Volk 
und 
L a n d. 
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zieht sich zurück und nimmt die Gegengabe von Korn 
oder Speise, die ihm der redliche Bauer dafür hinlegt, 
erst nach seiner Entfernung. Die N 0th hat dies Geschlecht 
aufs Aeusserste wierwiltlert, ihr Ansehen ist schmutzig 
und thierisch, ihre Sprache, stets in Einöden und meist 
aus grosser Entfernung gesprochen, hat nur rohe, fast 
nnartikulirte Laute." Keine Speise ist ihnen zu schlecht, 
ihre Begierde auf gefallenes Vieh und nach berauschen- 
den Getränken macht sie widerlich. In dieser Verworfen- 
heit und Entartung erscheinen sie dann neben den rein- 
lichen, mässigen, frommen, beschäftigten Brahmanen oder 
auch den reichen, von einer künstlichen Civilisation um- 
gebenen Hindus der übrigen Casten allerdings als Wesen 
einer anderen Art. Selbst die Muhamedaner sprechen 
daher von ihnen mit tiefster Verachtimg. 
Für diese Unglücklichen ist keine Rettung, den Hindus 
dagegen kann über die unveränderliche Ordnung der Geburt 
hinaus die Frömmigkeit noch eine höhere Ehre verleihen. 
Brahmanen, welche der Welt entsagen , den Andachts- 
übungen und der Meditation in der Einsamkeit unter 
Fasten und Kasteiungen obliegen, erlangen als San nyasi 
(Allem Entsagende) eine göttergleiche Verehrung. Ihre 
Würde ist so gross, dass die reichen Städte den Fest- 
aufrvantl, den ihre Gegenwart erfordert, nicht lange er- 
schwingen können; sie ipisen nur Nachts, damit Unbe- 
kannte sich nicht durch Versagung der gebührenden Ehre 
versündigen. Nicht selten verbreitet sich die Meinung, 
dass in ihnen wiederum eine Verkörperung eines Gottes 
erschienen sei. An diese schliessen sich die Yogis an, 
Leute aus allen Casten, gleichsam Bettehnönche, welche 
llllTCh Bussübungeil und Entbehrungen aller Art sich. 
fromme Verdienste erwerben, und den Ruf der Heiligkeit
	        
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