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Malerei des IV. Jahrhunderts.
Plorentiner.
a(Ca.pelle links vom Chor) eine Procession mit einem wunderthätigen
Kelche dargestellt. Schöne lebendige Köpfe, überfüllte und nicht sehr
bwürdige Anordnung. In der Vorhalle der Annunziata zu Florenz
die Einkleidung des S. Filippo Benizzi. In S. M. Maddalena de'
cPazzi (zweite Cap, links) gehört ihm wahrscheinlich die sonst dem
Fiesole zugeschriebene Krönung Mariä. Im Ganzen lebte Cosimo von
den Inspirationen Anderer, was in dieser Zeit der befreiten Subjecti-
vität nicht mehr so erlaubt war, wie 100 Jahre früher.
Des Rosselli Schüler war Piero di Oosimo, welcher zwar bis
1521 lebte und später wesentlich von Lionardo bedingt wurde, der
Auffassung nach jedoch noch dem XV. Jahrh. angehört. Sein bestes
dBild, die Conceptio mit sechs Heiligen (Uffizien) ist von ausserordent-
licher Gediegenheit der Composition und der Charaktere, ein wahres
Kernbild der Schule. Von den vier mythologischen Breitbildern (vgl.
S. 803, b) ebenda. enthält das späteste, Perseus und Andromeda, ganz
reizende Einzelheiten.
Paolo Uocello (geb. um 1400, st. nach 1469) ist hier einzu-
schieben als Vorläufer Benozzds. Die von ihm oder einem Andern in
edem abgestandenen giottesken Styl begonnenen Malereien des Chios-
tro verde bei S. M. novella vollendete er mit ein paar Scenen (Sünd-
iluth, Opfer des Noah), welche den schon sehr ausgebildeten Realis-
mus auf der Bahn der perspeetivischen Entdeckung zeigen. Das grau
fin grau gemalte Reiterbild des Feldherrn Hawkwood (Acutus) im Dom
von Florenz ist wie das von Castagno gemalte Gegenstück (der Feld-
herr Marucci) stark restaurirt, aber edler aufgefasst als das letztere,
welches doch nur einen steifbeinigen Kriegsknecht auf einem Acker-
Spferd vorstellt-Ausserdem von U. eine schon ganz lebendige Reiter-
schlaeht in den Ufüzien.
Benozzo Gozzoli (geb. 1424, st. nach 1484) zeigt sich als
hSchüler Fieso1e's in denjenigen Theilen des Gewölbes der Madonnen-
capelle im Dorn von Oi-vieto, welche ihm angehören. (Seine Fresken
iin Montefalco (1450) und S. Gimiguano (1465) kenne ich nicht.) In
kder Capelle des Pal. Riecardi zu Florenz malte er (bei Lampen-
licht) den Zug der heil. drei Könige, welcher sich über drei Wände